Hagen. Zahlreiche Gehwege habe sich infolge der anhaltenden Frosttemperaturen angehoben. Aufgrund der Wetterlage sind aber unverzügliche Reparaturen nicht möglich

Spaziergänge in Hagen sind derzeit eine wackelige Angelegenheit. Aufgrund der anhaltenden Frosttemperaturen haben sich vielerorts die Bürgersteige angehoben und die Gehwegplatten aus dem darunter befindlichen Schotterbett gelöst. „Wir stehen vor erheblichen Problemen”, berichtet Michael Haneke, Leiter des Fachbereichs für Grünanlagen- und Straßenbetrieb.

Die jetzt auftretenden Schäden sind eine Folge der extremen Wetterschwankungen. Nach den starken Regenfällen im November hatte sich der Untergrund wie ein Schwamm mit Wasser vollgesogen. Als es dann extrem kalt wurde - im Dezember wurden an der Wetterstation der Volkssternwarte bis zu minus 16 Grad gemessen - dehnte sich das gefrorene Wasser aus und setzte das gesamte Erdreich bis zur Oberfläche hin in Bewegung. Die nachweihnachtliche Bescherung ist jetzt zu sehen. „Die Gehwegflächen liegen nicht mehr gleichmäßig auf”, so Haneke. „Einige Bereiche haben wir sperren lassen, da die Gefahr besteht, dass Fußgänger stolpern oder sich verletzen.” Aufgrund der Wetterlage sei eine unverzügliche Reparatur nicht möglich.

Vorsicht

Zudem ruft die Stadt alle Fußgänger auf, die Gehwege vorsichtig zu benutzen. Autofahrer sollten nicht auf Gehwegen parken. „Durch das Gewicht der Fahrzeuge können viele Platten unverzüglich reißen”, so Haneke.

In Hagen gibt es 1,25 Millionen Quadratmeter Gehwegfläche, rund 70 Prozent davon sind mit den quadratischen Platten, die so große Probleme bereiten, belegt. Die Hälfte der Schäden, deren Höhe die Stadt noch nicht zu beziffern vermag, reguliere sich möglicherweise, wenn die Frostperiode abgeklungen sei, von allein, hofft Haneke. Bleiben immer noch zahlreiche Stellen, an denen das Grünflächenamt einschreiten und die Platten korrigieren oder austauschen muss. Die Mittel dafür werden einem Topf entnommen, der eigentlich für die Ausbesserung schadhafter Straßen vorgesehen ist. „Wir haben bekantlich keine Millionen, die wir mal so eben einsetzen könnten”, bedauert Haneke.

Rohre geplatzt

Auch den Wasserleitungen hat der Winter zugesetzt. Im Dezember und Januar seien bislang 40 Rohre geplatzt, so Andreas Köster, Sprecher des Energieversorgers Sewag: „Betroffen waren sowohl Leitungen als auch Hausanschlüsse.” Das Ausmaß der Schäden bewege sich allerdings im normalen Rahmen.

Indes werden die Probleme auf Hagens öffentlichen Wegen nicht geringer. Haneke ist überzeugt, dass der Frost neben den Bürgersteigen auch den Straßen enorm zugesetzt hat: „Die entsprechenden Risse und Löcher werden wir in Kürze zu Gesicht bekommen.”