Breckerfeld. Bernd Franke sorgt mit seinem ungewöhnlichen Gefährt für Aufsehen: Er legt die Strecke zu seinem Arbeitsplatz täglich mit einem Elektro-Auto zurück.

Alle reden vom Elektro-Auto: Bernd Krampe aus der Frankfurter Straße fährt das erste der Hansestadt. Und das bereits seit Juni.

„Dabei ist mein ,Mini-el-City' in Wirklichkeit schon bald ein Oldtimer”, sagt Bernd Krampe, „seine Erstzulassung erhielt der Wagen bereits im Jahr 1990.” Der Vorbesitzer habe es in seiner Freizeit genutzt. Bernd Krampe, der als Elektriker bei Thyssen in Dahlerbrück abeitet, fährt mit seinem Elektroauto täglich zur Arbeitsstelle.

2,5-Kilowatt-Motor

Das kleine Fahrzeug mit der großen Plexiglashaube, die zum Ein- und Aussteigen nach vorn hochgeklappt wird, wird von einem 2,5-Kilowatt-Motor durch vier Akkus angetrieben. Das Auto beschleunigt auf der Geraden auf 50 Stundenkilometer und hat eine Reichweite von 50 Kilometern. Eine Vollladung kostet bei 2,5 Kilowatt pro Ladung 55 Cent. „Bei einem Nachtstromtarif zahle ich noch weniger”, so Bernd Krampe.

Bernd Krampe in seinem Elektromobil.
Bernd Krampe in seinem Elektromobil. © WP

Frieren muss der Fahrer im Elektroauto nicht. Eine zweistufige Heizung sorgt für wohlige Wärme. Für den Winter gibt es sogar Winterreifen für die schmalen drei Räder.

Fast 1000 Kilometer zurückgelegt

Bernd Krampe, der bislang fast 1000 Kilometer mit dem kleinen Flitzer zurückgelegt hat, hat dabei schon einiges erlebt: „Die Reaktion der Menschen reicht vom müden Lächeln über freundliches Zuwinken bis hin zu Bewunderung.” Nach einem Einkauf in der heimischen Apotheke wartete eine Mutter mit ihrem Sohn am „Mini-el-City”. „Darf ich einmal in dem Auto sitzen?” fragte der Junge. Natürlich durfte er, und die Mutter dokumentierte das Ereignis mit dem Fotoapparat.

Das kleine Auto (2,74 Meter lang, 1,24 Meter hoch und 1,06 Meter breit) kennt keine Parkprobleme. Platz findet sich in der kleinsten Lücke. Bei 290 Kilogramm Eigengewicht können einschließlich Fahrer 128 Kilogramm zugeladen werden.

Fahrzeug als Werbeträger

Ein Kraftpaket ist der Wagen indes nicht. „Mein Wagen schafft zwar auf der Heimfahrt die Steigung der Glörstraße ”, berichtet Krampe, „trotzdem fahre ich über Priorei nach Hause, um Motor und Akkus zu schonen.” Schließlich kostet der Umweg fast nichts.

Um noch mehr zu sparen, ist Bernd Krampe bereit, sein futuristisches Fahrzeug seriösen Firmen als Werbeträger zur Verfügung zu stellen: „Aufmerksamkeit ist bei meinen Fahrten garantiert.”

Übrigens: Das Auto wird heute noch in Aub bei Würzburg gebaut. „Die Firma hat vier Varianten im Angebot - darunter sogar ein Cabrio.” Ersatzteile zu bekommen, ist kein Problem. Die Wartung des Fahrzeug übernimmt der Elektriker selbst.