Hagen-Mitte. Für einen begrenzten Zeitraum erhält die Volme im Herzen der Hagener Innenstadt ein verändertes Gesicht. Und das hat Gründe.

Die Abendsonne im Nacken, den plätschernden Fluss vor Augen und dazu ein gemütlicher Sitzplatz auf den mächtigen Grauwackesteinen: Im Herzen der Stadt ist im Flussbett der Volme auf Höhe der Terrassenplattform an der Hagener Volmeaue ein kleines Wohfühl-Idyll entstanden. Allerdings hat diese sommerliche Genusszone nur wenige Wochen bestand, dann wird der Grund des eingefassten Stadtflusses wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Als Anfang Mai urplötzlich ein roter Kleinbagger im Flussbett auftauchte, zog dieser bereits neugierige Blicke auf sich. Mit seiner Greifschaufel verrückte er unterhalb der Badstraßenbrücke die Wackermänner vom Rand weg, legte somit die Seitenbereiche frei und ließ in der Mitte eine Verengung sogar mit einem kleinen Treppenabsatz entstehen, über die mit erhöhter Fließgeschwindigkeit die Volme in Richtung Ennepe-Mündung strömt.

Stützwand wird ausbetoniert

Hintergrund dieser Maßnahme sind gleich mehrere Reparaturarbeiten an beiden Uferseiten des Flusses. So musste der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) unter anderem den Pfad entlang des Gewässers reparieren, der von der opulenten Treppe des Rathauses aus ursprünglich mal zum Flanieren einladen sollte, jedoch bis heute nie wirklich von den Bürgern angenommen wurde. Die Fußgänger-Verbindung aus rustikalen Felsquadern hatte bei dem Jahrhundert-Hochwasser im Sommer 2021 ebenfalls arg gelitten und sollte wieder sicher gestaltet werden.

Ein Kleinbagger rückte in der Volme die mächtige Felsen von den Uferrändern weg, um dort Platz für die Arbeiten zu schaffen.
Ein Kleinbagger rückte in der Volme die mächtige Felsen von den Uferrändern weg, um dort Platz für die Arbeiten zu schaffen. © WP | Martin Weiske

Parallel nutzt der WBH ab Juli zudem die Gelegenheit, auf der Flussseite des Ricarda-Huch-Gymnasiums die schadhafte Stützwand zu sanieren. „Hier ist es aufgrund der Dauerbelastung zu Ausspülungen gekommen, die jetzt neu ausbetoniert werden“, erläutert Heiner Krieck, Leiter der WBH-Bauwerksprüfung, die anstehenden Arbeiten. Um hier vernünftig arbeiten zu können, mussten die imposanten Steine beseitigt und das Wasser in die Mitte des Flussbetts abgeleitet werden.

Regenrisiko beeinflusst Arbeiten

Beim WBH geht man davon aus, dass die Arbeiten noch im Juli erledigt sind. Doch das hängt ganz wesentlich von der Witterung ab. „Nach größeren Regenfällen oder Gewittern steigt der Pegel über zwei bis drei Tage stark an, um dann wieder schrittweise zu sinken“, weiß Krieck, dass hier jedes Mal eine Woche Verzug entstehen kann.

Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Bagger zurückkehren und die mächtigen Steine wieder an die Ränder zurückschieben. Allein schon, damit die Fisch-Populationen ihre Unterschlupfe wiederfinden. Die von den Menschen offenkundig so geschätzten Verweilplätze mit den Füßen im kühlenden Flusswasser sind dann bloß noch eine schöne Erinnerung.