Hagen. Die Feuerwehr Hagen hat einem Eichhörnchen das Leben gerettet. Der Notruf war einer mit Händen und Füßen.
Bei der Hagener Feuerwehr ist in dieser Woche ein ungewöhnlicher „Notruf“ eingegangen. Ein Notruf mit Händen und Füßen. Einer, der einem Eichhörnchen wohl das Leben gerettet hat.
Am Ende waren es die Brandschützer, die das kleine Tiere aus einer Notlage befreien mussten. Dabei war die Kommunikation etwas erschwert: Eine Frau, die am Quambusch wohnt und sprachlich eingeschränkt ist, erschien auf der Wache und versuchte den Feuerwehrleuten mit Gebärdensprache mitzuteilen, dass sich in ihrem Wohnhaus ein Eichhörnchen in Not befindet.
Der kleine Nager steckte offenbar hinter einem Abwasserrohr fest. Um ihr Anliegen klar zu machen, so teilt Feuerwehrsprecher Peter Thiele auf Nachfrage mit, habe die Frau zum einen Handy-Fotos gezeigt, „der Rest wurde sozusagen mit Händen und Füßen erklärt“, berichtet Thiele. Die Feuerwehr rückte dann aus und startete mehrere Versuche das Eichhörnchen zu befreien. Die ersten Versuche waren aber gescheitert.
Eichhörnchen leicht verletzt
Mit Hammer und Meißel haben die Brandschützer schließlich ein Stück des Mauerwerks abgetragen, sodass das Eichhörnchen dann hinter dem Rohr hervorgezogen werden konnte. Nach rund anderthalb Stunden war der Einsatz beendet. Das in etwa fünf bis sechs Wochen alte und leicht am Schwanz verletzte Eichhörnchen wurde nach Angaben der Feuerwehr an die Wildhilfe übergeben.
Mit Blick auf die nicht ganz alltägliche Notfallmeldung, die eben mit „Händen und Füßen“ übermittelt wurde, nutzt die Feuerwehr den Anlass, um auf die Nutzung der Notfall-App Nora hinzuweisen. Dort, so erklärt Thiele, können insbesondere Menschen mit einer Gehör- oder Sprachbehinderung schnell und ausführlich per Smartphone einen Notruf abgeben.
Nora-App hilft Menschen mit Einschränkungen
„Das funktioniert sehr gut und wir kriegen auch häufiger solche Meldungen“, erläutert der Sprecher der Feuerwehr. Früher habe es dafür ein Faxgerät gegeben, „die Nora-App ist also sozusagen der moderne Nachfolger davon“, erklärt Thiele. In der kostenlosen App könne man ausführliche Daten zum Sachverhalt angeben, außerdem aber auch einen ganzen Text verfassen und senden.
Übrigens: Das Eichhörnchen war nicht der einzige tierische Einsatz. Kurz vor dem Wochenende ist die Feuerwehr dann noch einmal ausgerückt. Nahe des Boeler Kirchplatzes ist am Donnerstag eine Kohlmeise in einem Kanaleinlauf gelandet und steckte dort fest. Auch dort mussten die Brandschützer mit Werkzeug ran: „Mit einem Brecheisen haben die Kollegen vor Ort den Deckel aufgebrochen und die Meise befreit“, sagt Thiele.