Hohenlimburg. Als einige Bekannte sein Atelier betraten, ahnte Heinz-Otto Kamphues in Hohenlimburg noch nicht, was da auf ihn zukommen sollte.
Das war aber eine Überraschung für Heinz-Otto Kamphues – den Maler, der so lange am Meer gelebt hat und den es vor drei Jahren zurück in seine Heimat Hohenlimburg zog: An seinem Geburtstag in dieser Woche marschierten einige Freunde in sein Atelier und fragten ihn, ob er nicht mit zum Werkhof kommen wolle.
„Ist was los dort?“ erkundigte sich Kamphues, noch ohne etwas zu ahnen.
„Ne ganze Menge“, lautete die Antwort.
Da ging der stets leutselige Künstler, der mit seinen Werken in der Vergangenheit häufig für Aufsehen gesorgt hat, natürlich mit. Und durfte staunend erleben, dass im Werkhof Freunde und Bekannte auf ihn warteten, um ihm zu seinem 80. Ehrentag zu gratulieren.
„So einen Geburtstag habe ich noch nicht erlebt“, zeigte sich Kamphues ebenso perplex wie erfreut: „Das war schon ein bisschen berührend.“
Geschichten von früher
Natürlich wurden viele alte Geschichten hervorgekramt an diesem Tag. Kamphues selbst erzählt ja für sein Leben gern. Beispielsweise von dem Kadaver eines gestrandeten, neun Meter langen Zwergwals, den er einst bei den Nordatlantischen Kulturtagen präsentierte und mit dem vielsagenden Titel „Nordlicht“ versah. Damit wollte der gebürtige Hohenlimburger auf die Verschmutzung der Umwelt aufmerksam machen. Für eine andere Ausstellung hat er einst Rocheneier und mumifizierte Vögel künstlerisch verarbeitet.
In den Räumen der ehemaligen Werkstatt des verstorbenen Schuhmacher-Meisters Klaus Lange hat Kamphues vor einigen Jahren Quartier bezogen. In seinem Atelier tüftelt er weitere Ideen aus, wobei ja nicht jedes Kunstwerk so schrill ausfallen muss wie die Installationen mit den toten Tieren an der Ostsee.
Aber am wichtigsten zu wissen ist es doch im Leben, dass man Freunde hat. Und das hat die Geburtstagsfeier im Werkhof dem Hohenlimburger Künstler auf nachdrückliche Art bewiesen.