Wer die Bürger für mehr Stadtsauberkeit mit höheren Gebühren belastet, muss auch die Strafen erhöhen, meint Kommentator Martin Weiske.
Es bleibt dabei: Durchschlagender Erfolg ist beim Thema Stadtsauberkeit nicht zum Nulltarif zu haben. Wer bei den Entscheidern permanent einfordert, dass an dieser beschämenden Front deutlich mehr getan werden müsse, darf am Ende nicht mit den Zähnen klappern, wenn die Verwaltung für den erforderlichen Mehraufwand an der Gebührenschraube dreht.
Dennoch muss an dieser Stelle erneut daran erinnert werden, dass es die Menschen selbst sind, die sich für die misslichen Zustände verantwortlich zeichnen. Wer beispielsweise noch immer seinen kaputten Kühlschrank bei Nacht und Nebel in den Wald schleppt anstatt ihn kostenlos am Wertstoffhof abzugeben, verfügt durchaus über ein bedenkliches Vakuum zwischen den Ohren. Es bleibt letztlich die Ignoranz der Menschen, die es zu beseitigen gilt. Das hat mit Umweltbildung, Zivilcourage, aber auch mit Sanktionsdruck zu tun.
Daher sollte die Stadt nicht die Chance aus dem Blick verlieren, neben einer Gebührenerhöhung ebenso über drakonischere Strafen für ertappte Sünder nachzudenken. Was bei Autofahrern permanent als adäquates Erziehungsinstrument eingesetzt wird, wird ebenso bei Müllferkeln funktionieren. Zumal es sich rasant rumsprechen dürfte, wenn hier schmerzhaft tief in die Tasche gegriffen werden muss.