Breckerfeld. Im würdig-traditionellen Rahmen haben die Breckerfelder Bauernschützen an diesem Wochenende gefeiert - und einen neuen Regenten gekürt.
Sie sind schwer zu übersehen, sobald sie sich einmal an ihrem Vereinslokal versammelt und in Bewegung gesetzt haben: Der Schützenzug mit diesmal exakt 192 Teilnehmern zieht mit einem langen Tross durch die Stadt, entlang der Hauptstraßen, aber auch Wiesen und Felder. Eine unverkennbare Einheit in blauen Uniformen, immerhin pflegen die Bauernschützen der Landgemeinde Breckerfeld ihre Traditionen bereits seit dem Jahr 1396.
Am Wochenende war in Breckerfeld Bauernvogelschießen: Feiern, Standarten hochhalten, überliefertes Brauchtum lebendig halten. Endlich wieder das tun, was vielen in Breckerfeld über die Coronazeit so gefehlt hat. Nach zwei Jahren Pause können die Schützen zum zweiten Mal wieder einladen; und dann auch noch bei Sonnenschein und milden Temperaturen entlang der 20-Grad-Marke. „Es war ein wunderschöner Rahmen“, bilanziert Sprecher Dirk Kückelhaus.
Chronik wird fortgeschrieben
Dass diese Veranstaltung keineswegs eine alte, verstaubte Tradition ist, die in Gefahr ist, sich zu überleben, zeigt sich allein daran, dass weit vor diesem Termin alle Karten für die Fete im Festzelt und den Krönungsball ausverkauft waren. Nachdem die Coronazeit eine immerhin zweijährige Lücke in der Chronik des Vereins hinterlassen hatte, wird diese in diesem Jahr erneut mit „frischen Namen“ gefüllt: Guido Geyer mit seiner Königin und Ehefrau Patricia werden dort nun als Königspaar stehen. An ihrer Seite Fähnrich Franz Nadler und seine Frau Sabrina.
Denn beim Vogelschießen am Schießstand in Ehringhausen konnten sie ihr Können am eindrucksvollsten unter Beweis stellen. 15 Schützen hatten es letztlich bis ins finale Stechen geschafft. „Das kuriose war, dass letztlich beide Würdenträger aus einer Bauernschaft stammen – nämlich aus Berghausen“, so Kückelhaus. Beim zünftigen Krönungsball am Samstagabend, bei dem die Partyband „Grögötz Weißbir“ für beste musikalische Stimmung sorgte, wurde das dann auch „offiziell“ gemacht.
Tradition für die ganze Familie
Zum Abschluss starteten die Bauernschützen am Sonntagmorgen mit einem gemeinsamen Zeltgottesdienst in den Tag. Im Anschluss wurde allen Besuchern ein zünftiger Frühschoppen, begleitet erneut von den bewährten Grögötz-Rhythmen, geboten – auf die kleinsten Besucher warteten eine Hüpfburg, Spielmöglichkeiten, eine Tombola und ein Oldtimer-Trecker-Treffen auf dem Marktplatz. Ein idealer Familienausklang, um zugleich die Jüngsten an das heranzuführen, was eine Jahrhunderte alte Tradition hat und eben auch durch eine globale Pandemie niemals ausgebremst werden kann.