Hohenlimburg. Jahrelang wehrte sich die Verwaltung. Nachdem in Hohenlimburg ein Beschluss gefasst wurde, kam der Stein ins Rollen. Jetzt in der ganzen Stadt.
Jahrelang lehnte die Hagener Verwaltung Trinkwasserbrunnen ab. Zapfstellen, an denen Menschen in heißen Sommern in der Innenstadt etwas trinken können. Während andere Städte solche Zeichen für ihre Bürger setzten, zog sich Hagen auf fehlende Richtlinien, Empfehlungen oder Erlasse zurück. Trinkwasser im öffentlichen Raum? Eine freiwillige Leistung, die Geld kostet.
Da war die Lage dann immer schon klar. Viele Bezirksvertretungen fragten weiter nach, eine machte Nägel mit Köpfen. Auf Antrag der Bürger für Hohenlimburg (BfHo) wurde im vergangenen Sommer die Installation von Trinkwasserbrunnen an der Limburger Freiheit und am Elseyer Dorfplatz beschlossen. Passiert ist seither nichts. Und jetzt soll alles ganz anders kommen.
Neues Konzept für Trinkwasserbrunnen-Standorte
Als die Fraktion Bürger für Hohenlimburg in der Bezirksvertretung nachfragen, wann denn nun mal mit der Installation der Brunnen begonnen werde, da plätschert eine ganz andere Nachricht der Verwaltung rein. „Die Verwaltung wurde durch den Verwaltungsvorstand (unter anderem der Oberbürgermeister und seine Dezernenten) beauftragt, ein Konzept für die Installation von Trinkwasserbrunnen entsprechend der neuen gesetzlichen Aufgabe der Kommunen auf Basis des im Januar 2023 geänderten Wasserhaushaltsgesetzes nachzukommen“, schreibt die Verwaltung in ihrer öffentlichen Antwort. Auf den Gesetzesentwurf im Sommer zuvor hatten sich bereits die BfHo bezogen.
Das neue „Konzept“ basiere laut Verwaltung nun auf der Festlegung allgemeiner Kriterien für die Standortwahl. Gibt es eine Trinkwasserleitung? Ist die Fläche im Besitz der Stadt? Liegt sie an hochfrequentierten Plätzen in Kerngebieten oder an Orten mit körperlicher Aktivität. Die Anregungen für Standorte aus den verschiedenen Bezirksvertretungen würden dabei aufgegriffen. So auch der Elseyer Dorfplatz und die Limburger Freiheit. Wobei ein politischer Beschluss ja glasklar vorliegt. Wirtschafts- und Wartungsaspekte seien zu klären, die Bauweise, Finanzierungen und Zeitplanungen.
Bürger müssen sich mindestens bis 2025 gedulden
Das laufe aktuell, lässt die Stadt die Bezirksvertreter in Hohenlimburg wissen. Bis ein erster Brunnen dann mal steht, werde es mindestens 2025 – nicht davor. Haushaltsmittel werden im Doppelhaushalt 24/25 eingeplant.
Zur großen Verwunderung der Bürger für Hohenlimburg wird der Beschluss, einen Trinkwasserbrunnen am Elseyer Dorfplatz zu errichten, aber in der Verwaltungsantwort gedanklich einfach überplant. Denn: Für den Standort an der Limburger Freiheit sei eine Finanzierung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) vorgesehen.
Die Verwaltung erklärt, dass die Förderung nur im INSEK-Antragsgebiet möglich sei. Dies schließe die Finanzierung des Brunnens am Elseyer Dorfplatz aber aus. „Auf das INSEK haben wir nicht abgezielt“, sagt BfHo-Bezirksvertreter Holger Lotz. Es gebe einen politischen Beschluss für den Brunnen in Elsey und dort möge er bitte auch errichtet werden. Fortsetzung im Brunnen-Theater folgt.