Die Mobilitätswende muss nicht bloß baulich umgesetzt werden, sondern auch in die Köpfe der Bürger, meint Kommentator Martin Weiske.
Die Liste der Themen, die es im Rahmen eines „Masterplans Mobilität“ zu beackern gilt, hat inzwischen gewaltige Dimensionen. Sicher ist nur: Der Umfang an Aufgaben harmoniert so gar nicht mit den Kapazitäten des Rathauses. Das liegt zum einen daran, dass der überfällige Wandel zu lange ausgesessen wurde. Zum anderen, auch das ist bittere Realität, finden sich keine Leute: Von 18 Stellen sind bei den Verkehrsplanern zurzeit gerade mal 13 besetzt.
Obendrein geben die finanziellen Spielräume, die laut Kämmerer ja gar nicht mehr vorhanden sind, klare Grenzen vor. Politik wird also zugleich mitentscheiden müssen, wo die Gelder für die Verkehrswende abgezwackt werden sollen.
Was nicht gerade der Akzeptanz in der Bevölkerung fördern dürfte. Dort wird ja – trotz aller wohlwollenden Lippenbekenntnisse – ohnehin gerne bei jedem Einkassieren eines einzelnen Stellplatzes zugunsten der Zweiräder und Busse mit dem Mobilitätswendethema gefremdelt. Hier muss weiterhin reichlich Lobby-Arbeit geleistet werden, um in dem intensiver werdenden Verkehrsflächen-Verteilungskampf auch in die Köpfe der Bürger zu kommen.