Mehr Mut zur Ausweitung der Fahrradangebote in Hagen erwartet Kommentator Martin Weiske ebenso wie die Bürger.

Obwohl der jüngste Fahrradklimatest (vorletzter Platz) mal wieder wenig glorreich für Hagen ausgefallen ist, muss zumindest anerkannt werden, dass es Fortschritte bei der Entwicklung eines Radwegenetzes gibt, das eines Tages vielleicht sogar diesen Namen verdient. Es bleibt bei der Strategie der kleinen Schritte, bei der einzelne Mosaiksteine sich irgendwann einmal zu einem Gesamtbild zusammenfügen sollen. Die Augustastraße ist ein Element dafür, die allerdings auch irgendwie im luftleeren Raum verharrt.

Wann ein akzeptabler Zustand erreicht sein wird, der es Radfahrern tatsächlich ermöglicht, zügig von A nach B zu kommen anstatt sich von Insel zu Insel zu hangeln, hängt vorzugsweise vom Entscheidungsmut der Politik ab. Sie gibt den Rhythmus in diesem großen Verteilungskampf um Verkehrs- und Parkflächen vor.

Dass hier mehr geht, zeigt ja auch die teilweise Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr, die am kommenden Wochenende ansteht. Warum dort ausgerechnet die E-Scooter-Fahrer draußen bleiben müssen, deren Zahl die Stadt Hagen ja mit der Etablierung neuer Anbieter gerne erhöhen möchte, bleibt derweil rätselhaft. E-Bikes werden bis zu 25 km/h angetrieben, Elektroroller bis 20 km/h. Beides ist in einer Fußgängerzone deutlich zu schnell – das Sicherheitsthema wird sich also in den Köpfen der Nutzer abspielen.