Hagen. Der nächste bitte: Nach dem plötzlichen Wechsel von Sebastian Arlt in den EN-Kreis findet ein neuer Umweltdezernent den Weg nach Hagen.
Bei der Suche nach einem neuen Umwelt- und Ordnungsdezernenten war die Stadt Hagen offenkundig erfolgreich: Der Findungskommission aus Reihen des Rates wurde nach WP-Informationen von einem Personalberatungsbüro ein Quintett aus potenziellen Kandidaten präsentiert, das aus drei Männern und zwei Frauen bestand. Letztlich verständigte sich die Politik einstimmig auf den promovierten Juristen Dr. André Frederik Erpenbach, der zurzeit noch in Niedersachsen bei einer Kommune tätig ist.
Die Personalsuche für den Posten war nach dem 2021er-Verfahren erneut erforderlich geworden, nachdem sich Sebastian Arlt nach gut einjährigem Intermezzo mit reichlich Fremdel-Erfahrungen im Verwaltungsvorstand im Februar kurzerhand auf den Posten des EN-Kreisdirektors davonverbessert hatte. Seitdem werden die anfallenden Aufgaben im Vorstandsbereich 4 – dazu zählen das Rechtsamt, der Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung, die Feuerwehr, der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz sowie das Umweltressort – allesamt von den übrigen Beigeordneten mitgetragen.
Kölner arbeitet bei Hannover
Nach der Sommerpause, so der vorläufige Zeitplan, soll nun der gebürtige Kölner, der in diesem Jahr 44 Jahre alt wird, den Posten übernehmen. Der seit Oktober 2012 verheiratete Familienvater lebt zurzeit in Bad Salzuflen und arbeitet seit knapp sechs Jahren als Erster Stadtrat für die Gemeinde Gehrden (ca. 15.000 Einwohner) im Speckgürtel von Hannover. Der CDU gehört Erpenbach, der sich 2015 auch schon einmal für den Kämmerer-Job in Korschbroich interessierte, bereits seit 1997 an und füllte seitdem diverse Parteiämter aus. Unter anderem engagierte er sich als Assistent für den lippischen Bundestagsabgeordneten Cajus Julius Caesar (CDU).
An der Universität in Bielefeld studierte der designierte Hagener Dezernent Rechtswissenschaften und war dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Umweltrecht, sowie Mitglied der Geschäftsführung des Hochschul-Instituts für Umweltrecht. Seine Dissertation stammt jedoch eher aus dem Staatsrecht und trägt den etwas sperrigen Titel „Grenzen des Wettbewerbsföderalismus unter Berücksichtigung der Reform zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung“.
Votum des Rates am 11. Mai
Der weitere Fahrplan von Stefan Keßen, Leiter des Fachbereichs Personal im Hagener Rathaus, sieht vor, dass sich der Kandidat in der letzten April-Woche noch einmal in den Ratsfraktionen persönlich vorstellt. Anschließend soll er sich noch einmal im nicht-öffentlichen Teil des Haupt- und Finanzausschusses im Beisein aller Ratsmitglieder präsentieren, der dann einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss für den Rat abgibt. Die eigentliche Entscheidung fällt dann dort ohne weitere Aussprache und Vorstellung in der Sitzung vom 11. Mai. Im Anschluss kann sich der neue Beigeordnete nach einem neuen Zuhause umschauen – gegenüber der Findungskommission hat er angekündigt, aus dem Ostwestfälischen nach Hagen umziehen zu wollen.
Bis zu diesem Zeitpunkt, so machte Erpenbach auf eine schriftliche Anfrage der Stadtredaktion deutlich, werde er seine Bewerbung für den Dezernenten-Posten in Hagen nicht kommentieren. Allerdings stellte der Kandidat in Aussicht, dann nach dem 11. Mai sprechfähig zu sein.