Hagen. Zwischen Hagen und Lüdenscheid wird auf der A45 außer der Rahmede-Talbrücke ein weiteres Bauwerk gesprengt: die Talbrücke Sterbecke.

Auf der A45 zwischen Hagen und Lüdenscheid wird eine weitere Brücke gesprengt. Wie die Autobahn Westfalen GmbH auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, soll die Talbrücke Sterbecke noch in diesem Quartal, also spätestens bis Ende Juni, zu Fall gebracht werden. Die Brücke liegt nur wenige Kilometer von der seit fast eineinhalb Jahren gesperrten Rahmede-Talbrücke entfernt, die am 7. Mai gesprengt wird.

Anders als die Rahmede-Brücke besteht die Talbrücke Sterbecke aus zwei Bauwerken, so dass der Verkehr auch nach der Sprengung weiterfließen kann. Gesprengt wird die Brückenhälfte in Fahrtrichtung Frankfurt, die schon seit längerer Zeit gesperrt ist. Der Verkehr wird in beiden Fahrtrichtungen über den anderen Brückenteil geführt.

Die Talbrücke Sterbecke ist 265 Meter lang und 45 Meter hoch. Sie wurde 1967 errichtet und liegt zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd. Das Bauwerk führt über ein bewaldetes, unbewohntes Tal, doch die steilen Hänge mit bis zu 20 Prozent Steigung gelten als Herausforderung für den Ersatzneubau.

Verkehrsbelastung enorm gestiegen

Nach Angaben der Autobahn Westfalen GmbH wurde die Brücke in den 1960er-Jahren mit einer Verkehrsprognose geplant, die von 25.000 Fahrzeugen im Jahr 1980 ausging. Inzwischen sei die Belastung auf 64.000 Fahrzeuge angestiegen, davon 13.000 Lastwagen.

Hinzu komme, dass das zulässige Gesamtgewicht der Laster wie auch die zugelassenen Achslasten seit dem Bau der Brücke gestiegen seien. Ende der 1950er-Jahre lag das zulässige Gesamtgewicht bei 24 Tonnen (acht Tonnen Achslast), ab 1960 steigerte es sich auf 32 Tonnen (10 Tonnen Achslast) bzw. 38 Tonnen Gesamtgewicht (1968).

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Das zulässige Gesamtgewicht für Lkw beträgt heute im gesamten Bundesgebiet 40 Tonnen oder 11,5 Tonnen Achslast. Sind die Lastwagen schwerer, bedarf es laut Autobahn GmbH grundsätzlich einer Sondergenehmigung. Wiegeanlagen wie an der Rheinbrücke Neuenkamp würden zeigen, dass sowohl das Gesamtgewicht als auch die Achslasten regelmäßig überschritten werden. Auch dieser Umstand trage zu einer höheren Belastung der Bauwerke bei.

Der sechsstreifige Ausbau der A45 ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgeschrieben. Große Probleme bereitet den Verantwortlichen der Neubau der in Hagen liegenden Talbrücken Brunsbecke und Kattenohl. Dagegen rollt der Verkehr über die Lennetalbrücke nach vielen Jahren Bauzeit wieder.