Hohenlimburg. Andrea Peuler-Kampe verlässt die Hagener Grünen. Vor allem, weil sie ihre Hauptthemen hier nicht umsetzen könne. Die Grünen reagieren.
Die pensionierte Polizeibeamtin Andrea Peuler-Kampe , Mitglied der Bezirksvertretung Hohenlimburg für die Grünen, hat sich vom Kreisverband der Grünen in Hagen distanziert und ist in den Kreisverband Duisburg gewechselt. „Mit meiner landespolitischen Arbeit kann ich in Duisburg deutlich besser andocken, mein Engagement in den Landesarbeitsgemeinschaften ist so wesentlich einfacher umzusetzen. Dabei gehe es ihr vor allem um ihre Hauptthemen „queer“ (Anm. d. Red.: Sammelbegriff für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen , aber oft auch benutzt, um eine Identität, jenseits von Kategorien wie „Mann“ und „Frau“ oder „heterosexuell“ und „lesbisch“/„schwul“ zu bezeichnen), Tierschutz und Frauenpolitik. Ihr Mandat in der Bezirksvertretung werde sie bis 2025 weiter wahrnehmen, sich dann aber nicht mehr aufstellen lassen.
Kommission zur Diversifizierung
Tobias Rödel, Sprecher des Kreisverbandes der Grünen in Hagen, erklärt, dass man Andrea Peuler-Kampe stets ermutigt habe, eigene Perspektiven einzubringen. In der Realität sei es aber so gewesen, dass derartige Inhalte nicht platziert worden seien. Überdies blickt Rödel selbstkritisch auf den eigenen Kreisverband, der eine Kommission zur Diversifizierung ins Leben gerufen hatte. „Das hatte den Hintergrund, dass wir die ganze Bandbreite gesellschaftlichen Lebens bei uns abbilden wollen. Dazu gehören auch Migrationshintergründe oder eben auch queere Menschen. Als Vorstand des Kreisverbandes, das ist meine persönliche Meinung, sind wir da nicht divers genug.“
Zu Beginn hatte die Kommission einige Male getagt, die Regelmäßigkeit habe sich aber verlaufen. „Im Mai oder Juni werden wir das Thema bei unserer Wahlversammlung wieder reaktivieren“, sagt Rödel. Dass Andrea Peuler-Kampe sich dem Kreisverband in Duisburg angeschlossen habe, findet Rödel „in Ordnung“. „Zum einen sind wir bei den Grünen nicht so festgebunden, was unsere Kreisverbände angeht und zum anderen finde ich es gut, wenn sie sich mit ihren Themen dort gut aufgehoben fühlt.“