Hagen. Tödlicher Unfall auf der A1 in Hagen: Ein Hund reißt sich am Seitenstreifen los, ein Mann will ihn retten und wird dabei von zwei Pkw erfasst.

Ein junger Mann, der eigentlich nur helfen wollte, ist in der Nacht zum Freitag bei einem tragischen Unfall auf der A1 bei Hagen ums Leben gekommen.

Nach ersten Erkenntnissen der Autobahnpolizei kam gegen 23.20 Uhr eine 24 Jahre alte Mercedes-Fahrerin aus Hagen rund 300 Meter vor der Ausfahrt Hagen-Nord in Fahrtrichtung Köln mit ihrem Auto offenbar aufgrund von Kraftstoffmangel zum Stehen. Ein 20-jähriger Beifahrer aus Münster, der mit einem Freund (23) ebenfalls auf der Strecke unterwegs war, bemerkte den Wagen und sie hielten hinter der jungen Frau an, um ihr zu helfen. Kurz darauf riss sich offenbar der Hund der 24-Jährigen los und lief auf die Fahrbahn.

Es war ein Großaufgebot an Einsatzkräften auf der Autobahn in Hagen vor Ort.
Es war ein Großaufgebot an Einsatzkräften auf der Autobahn in Hagen vor Ort. © Alex Talash | Alex Talash

Der 20-Jährige eilte dem Vierbeiner hinterher und wollte versuchen, den Hund wieder einzufangen – er lief ebenfalls auf die Fahrbahn. Auf dem mittleren Fahrstreifen wurde er von dem Fahrzeug einer 29-Jährigen aus Hagen erfasst und auf den linken Fahrstreifen geschleudert. Dort wurde er vom Auto einer 25-Jährigen aus Gevelsberg überrollt. Der junge Mann starb noch an der Unfallstelle. Die Einsatzkräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen und nichts mehr für ihn tun.

Notfallseelsorger im Einsatz

Mit einem Großaufgebot rückten die Rettungskräfte auf die Autobahn 1 aus, um die Betroffenen zu betreuen. Weitere Personen kamen mit einem Schock ins Krankenhaus. Zur Betreuung der Unfallbeteiligten und -zeugen waren neben Polizeibeamten Notfallseelsorger der Feuerwehr eingesetzt. Der Hund wurde bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt.

Das Verkehrsunfall-Team der Dortmunder Polizei sicherte die Spuren. Die A1 musste ab dem Westhofener Kreuz bis Freitagmorgen gesperrt werden.

Einen tragischen Fall wie diesen gebe es glücklicherweise nicht häufig, sagt Nina Kupferschmidt, Sprecherin der Polizei Dortmund. „Wir können nur noch einmal darauf hinweisen, dass man sich in einem solchen Fall unbedingt hinter der Leitplanke aufhalten und auf keinen Fall auf die Fahrbahn treten soll. Man sollte möglichst schnell die Polizei verständigen, die die Stelle mit professionellem Equipment absichern kann. Gerade in der Dunkelheit ist es noch gefährlicher.“ In solchen Pannen-Fällen käme es immer wieder mal zu Nachfolgeunfällen. „Man sollte Warnwesten tragen, um seine Sichtbarkeit für andere Autofahrer zu erhöhen.“

Mit Blick auf diesen tragischen Fall könne man nur sagen, dass es ratsam sei, Tiere, die sich im Wagen befinden, zur eigenen Sicherheit im Auto zu lassen. „Es kann immer passieren, dass ein Tier sich erschrickt und sich losreißt. Durch Bewegungen am Fahrbahnrand könnten außerdem andere Autofahrer abgelenkt werden.“