Trotz allen Drucks, in Hagen weiteren Schulraum zu schaffen, sollten die Hinweise der DUH ernst genommen werden, meint Kommentator Martin Weiske.

Natürlich ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ein Interessensverband, der für sich reklamiert, als Lobbyist von Verbraucherinteressen zu agieren und damit naturgemäß eine relativ subjektive Perspektive einnimmt. Aber auch die Hagener Verwaltung handelt angesichts des alarmierenden Schulplatzmangels längst mit einer Peilung, die eher vom Handlungsdruck geleitet wird.

Die DUH-Mahnungen sollten nicht unterschätzt werden: Nachdem die Stadt über Jahrzehnte glaubte, die Luftverschmutzung in der City aussitzen zu können, hat die Umweltschutzorganisation per Gericht letztlich dafür gesorgt, dass auch an Volme geltendes EU-Recht umgesetzt wird. Daher sollte auch niemand hoffen, dass Hagen schnell wieder vom Radar des Vereins verschwindet. Diese Stadt muss liefern – schon heute und erst recht bei jeder weiteren Grenzwertverschärfung.

Daher sollte jede Bauentscheidung mit Blick auf die langfristige Perspektive sehr genau abgewogen werden. Während Finanzbeamte am Ring ihre Büros räumen mussten, plant die Stadt an gleicher Stelle einen Schulweg und Klassenräume für die Jüngsten. Klug klingt anders.

Die Grundsatzentscheidung zugunsten des Baus sollte sehr genau abgewogen werden – vor allem gewissenhaft. Immerhin droht nach dem Vergleich vor dem Oberverwaltungsgericht weiterhin die Gefahr, dass die Umwelthilfe bei erneuten Verstößen gegen den Luftreinhalteplan auf dem Ring die Einspurigkeit erzwingt.