Hagen. In Hagen gibt es viele attraktive Arbeitsplätze. Einen davon besitzt Irina Palcicov, Export Sales Managerin bei der Carl Bechem GmbH.

Irina Palcicov (40) hat die Weltkugel mit drei Kollegen unter sich aufgeteilt. Ihr „gehören“ Nord- und Mittelamerika, Australien, Neuseeland, Israel, Südafrika, Frankreich, Schweden und eine Handvoll weiterer europäischer Staaten. In all diesen Ländern trägt sie die Verantwortung für das Exportgeschäft von Bechem. „Ich bin da angekommen, wo ich hin wollte und wozu mich meine Ausbildung auch befähigt“, sagt die Betriebswirtschaftlerin.

Was die Firma Carl Bechem Mitarbeiterin bietet – ein Überblick.
Was die Firma Carl Bechem Mitarbeiterin bietet – ein Überblick. © Manuela Nossutta

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Die Carl Bechem GmbH ist ein gutes Beispiel für einen Weltmarktführer made in Hagen. Und Irina Palcicov ist ein gutes Beispiel für eine beruflich erfolgreiche Frau, und ihr Jobprofil ist ein gutes Beispiel für die vielen anspruchsvollen, attraktiven Arbeitsplätze, die es in Hagen gibt. „Meine Hauptaufgabe ist der Vertrieb“, beschreibt sie selbstbewusst die innere Logik wirtschaftlichen Handelns: „Ich möchte dafür sorgen, dass sich unser Unternehmen weiterentwickelt und neue Geschäftsfelder erschließt.“

Viele Bechem-Produkte umgeben uns im Alltag

Bechem gehört zu den „hidden champions“, den heimlichen Weltmarktführern in Hagen. Obwohl die Produkte aus den Laboren und Fabrikationshallen an der Weststraße kaum jemand jemals zu Gesicht bekommt, so werden wir im Alltag ständig mit ihnen konfrontiert.

Irina Palcicov hat von einer ihrer Auslandsreisen ein Produkt mitgebracht und übergibt es an Dr. Axel Figge, Leiter für Forschung und Entwicklung von Spezialschmierstoffen bei Bechem in Hagen.
Irina Palcicov hat von einer ihrer Auslandsreisen ein Produkt mitgebracht und übergibt es an Dr. Axel Figge, Leiter für Forschung und Entwicklung von Spezialschmierstoffen bei Bechem in Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

Im Auto und im Haushalt sorgen Schmierstoffe aus Hagen dafür, dass mechanische Vorrichtungen reibungslos und geräuscharm funktionieren. Eine Backofenkette muss mit hitzebeständigem, nicht tropfendem Öl zuverlässig in Gang gehalten werden. In der Lebensmittelindustrie dürfen nur lebensmittelechte Schmierstoffe zum Einsatz kommen, die keine Gefahr für den Endverbraucher darstellen.

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In elektrischen Zahnbürsten, in Armaturen und in Autos sowieso stecken Fette, Öle, Pasten, Dispersionen und Emulsionen, und viele von ihnen werden von Bechem entwickelt und hergestellt. Das Unternehmen aus Vorhalle beliefert die Automobil- und die Lebensmittelindustrie, die Stahlbranche, die Zementhersteller, die Textilproduzenten und nicht zuletzt auch Unternehmen der Metallbearbeitung.

Personalfragen, Marketing-Support und Kundenakquise

Irina Palcicovs Aufgabe ist es, die Geschäfte voranzutreiben. Sie betreut die Tochter- und die Joint-Venture-Unternehmen, die im Ausland als Vertriebspartner tätig sind. Sie knüpft Verbindungen zu potenziellen Neukunden und hält in Staaten, in denen Bechem noch nicht aktiv ist, Ausschau nach attraktiven Absatzmärkten. Sie kümmert sich um Personalfragen, Marketing-Support, Messen und Kundenakquise.

Irina Palcicov und Bechem-Marketing-Chef Kai-Uwe Vieweg im Studio.
Irina Palcicov und Bechem-Marketing-Chef Kai-Uwe Vieweg im Studio. © WP | Michael Kleinrensing

Der Werdegang der Hagenerin verlief in bewährten Bahnen. Nach dem Abitur am Hildegardis-Gymnasium studierte Irina Palcicov Betriebswirtschaft an einer Wirtschaftsschule in Dortmund. Nachdem sie mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt hatte, bewarb sie sich 2013 bei Bechem und wurde als Teamassistentin im Export eingestellt. Seit vier Jahren ist sie als Export Sales Managerin tätig.

Zugute kommt ihr, dass sie fließend Englisch und Russisch spricht, außerdem beherrscht sie Französisch und Spanisch. Und dass sie häufig auf Dienstreise im Ausland unterwegs ist, gehört auch dazu: „Aber klar, ich lerne ganz unterschiedliche Menschen und Kulturen kennen. Und ich lerne dazu, denn die Mentalitäten und die Handlungsweisen, die zu einem erfolgreichen Geschäftsabschluss führen, sind nicht überall die gleichen.“

In einer vernetzten Arbeits- und Wirtschafts stellt sich auch ein global player wie die Bechem GmbH immer digitaler auf. Das Unternehmen hat in ein Aufnahmestudio investiert, in dem Tech Talks, die später auf youtube veröffentlicht werden, und Webinare für die eigene Homepage aufgezeichnet werden. Auch große Gesprächsrunden mit Zuschaltungen aus Übersee sind hier möglich und helfen Irina Palcicov, sich zum Beispiel mit den Anwendungsexperten von Bechem per Videochat auszutauschen.

Die schnelle Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen ist seit jeher ein Erfolgsrezept der Firma.


Die Hintergründe zur Firma Carl Bechem

Carl Bechem (1806 bis 1891) zog 1828 von Wuppertal nach Hagen und gründete sechs Jahre später die erste deutsche Ölfabrik, die noch heute nach ihm benannte Firma Bechem. Er gehörte zu jener Reihe innovativer und mutiger Unternehmer, denen Hagen im 19. Jahrhundert seinen Aufstieg zur Industriestadt verdankte.

Bechem konzentriert sich seit über 188 Jahren auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb hochwertiger Spezialschmierstoffe für Industrieanwendungen. Das Sortiment umfasst u. a. Metallbearbeitungsmedien, Produkte für die Automobil- und Zulieferindustrie, Schwerindustrie wie auch für den Food und Pharmabereich. Ergänzt wird das Produktspektrum durch ein umfassendes Angebot technischer und prozessbezogener Dienstleistungen.

Die Carl Bechem GmbH als Muttergesellschaft ist mit drei Fertigungsstandorten in Deutschland (Hagen, Kierspe, Gardelegen) und weiteren operativen Gesellschaften im Unternehmensverbund – zum Teil mit eigener Produktion – in Europa, Asien, Südafrika, Mexiko und Nordamerika tätig.

Im Jahr 2021 betrug der konsolidierte Jahresumsatz der Bechem-Gruppe 169 Millionen Euro. Exportanteil am Umsatz: ca. 66 Prozent.

Geschäftsführer des Unternehmens sind Christoph Hundertmark, ein Nachfahre des Firmengründers, und Dr. Michael Gerle