Hagen. Die Weihnachtskerzen in diesem Jahr sind ein Zeichen des Friedens und zugleich eine Verpflichtung, allen Flüchtenden zu helfen.
Das Original des Friedenslichts, das als Zeichen der Hoffnung weltweit verteilt wird, stammt ursprünglich aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem. Diese Botschaft darf man getrost jeder noch so kleinen Kerzenflamme zuschreiben, die am Heiligabend brennt. Niemand sollte an diesen Feiertagen ein Streichholz entzünden, ohne einen Gedanken der Wärme und des Mutmachens an die vor Frost und Angst zitternden Ukrainer zu verschenken.
Exakt zehn Monate ist es jetzt her, dass Putin seine Truppen in Marsch setzte. Zehn Monate, die uns das Thema Angriffskrieg so nahe brachten, wie es für Europa kaum mehr vorstellbar erschien. Als Zeichen der Solidarität und wohlmeinende Geste hat die Stadt eine Ukraine-Flagge vor dem Rathaus gehisst – inzwischen sogar in stattlichem Format. Bürgerschaft und Verwaltung setzten von Beginn an starke Zeichen beim Umsorgen der Flüchtlinge. Die Profis der Stadt haben nicht nur bei der Bereitstellung von Notunterkünften und Wohnungen einen tollen Job gemacht. Parallel dazu glänzten Ehrenamtliche mit pragmatischem Handeln, Spenden, Sprachangeboten sowie Orientierungshilfen im Ämterdschungel.
Verpflichtung zur Zuversicht
Diese zugewandte Haltung gegenüber diesen Familien zu bewahren, bleibt eine große Aufgabe. Denn sieben Millionen Flüchtlinge sind erst der Anfang: Angesichts des Winters mit immer gravierenderen Raketenkrieg-Zerstörungen werden sich weitere Menschen auf den Weg machen (müssen). Und sie treffen nicht bloß in dieser Stadt auf Menschen, die nach den Corona-Unbilden sich mit Energiekrise und Inflation herumscheren.
Luxusprobleme im Vergleich zu all jenen, die ihre Heimat und alles Liebgewonnene zu verlieren drohen. Unsere Verpflichtung kann nur bleiben, diesen Flüchtlingen zumindest ein Interims-Zuhause zu bieten, ihnen weiterhin Kraft, Zuversicht und Optimismus zu schenken und uns vor allem für den Frieden zu engagieren. Ein Licht allein wird dafür kaum ausreichen. Aber als Symbol der Hoffnung steht jede Weihnachtskerze in diesem Jahr für diesen Akt der Menschlichkeit.
Die Stadtredaktion wünscht in diesem Geiste allen Hagenern friedvolle Feiertage.