Hagen. Aufgrund erhöhter Erlöse bei der Papiervermarktung und einiger Sondereffekte aus dem Flutjahr kann der HEB die Müllgebühren 2023 senken.
Die nächste positive Nachricht aus dem Haus der Hagener Entsorgungsbetriebes (HEB) für die Geldbeutel aller Bürger: Nach den Gebühren für die Straßenreinigung und den Winterdienst werden im kommenden Jahr auch die Müllgebühren für die klassische Tonne gesenkt. Der Satz sinkt von 4,32 Euro pro Liter auf künftig 3,97 Euro. Hintergrund ist, dass der errechnete Bruttoaufwand für den Entsorgung absehbar von 25,2 Millionen Euro in diesem Jahr auf voraussichtlich 22,6 Millionen Euro in 2023 sinkt.
Grundsätzlich gilt, dass bei den Kommunalabgaben keine Mehreinnahmen erzielt werden dürfen bzw. diese innerhalb von vier Jahren wieder ausgeglichen werden müssen. Im Rahmen der Nachkalkulation für das Jahr 2021 wurde jetzt eine Kostenüberdeckung von 3,6 Millionen Euro festgestellt, die zunächst einmal dem Sonderposten zugeführt wird. Dieses Geld wird zunächst einmal nicht der 2023er-Berechnung zugute kommen, sondern steht somit in den nächsten Jahren zur Verfügung um drohende Kostensteigerungen abzufedern und das Gebührenniveau weitgehend stabil zu halten.
Höhere Einnahmen mit Papier
Die Mehreinnahmen in Millionenhöhe stammen vorzugsweise aus Erträgen des HEB aus der Papiervermarktung. Zudem war der HEB im Jahr 2021 in erheblichem Maße mit der Entsorgung von Flutschäden beschäftigt. Der damit verbundene Aufwand spiegelt sich jedoch nicht im Gebührenaufwand wider, sondern wird durch das Land NRW refinanziert. Allerdings reduzierte sich der gebührenfähige Aufwand des HEB aufgrund der Flut-Sonderaktionen entsprechend.
Konkret ergeben sich daraus für das kommende Jahr folgende Preise: 238,56 Euro (60 Liter bei wöchentlich einmaliger Leerung), 318,00 Euro (80 Liter), 477,12 Euro (120 Liter), 954,24 Euro (240 Liter), 2142,36 Euro (770 Liter) und 3060,60 Euro (1100 Liter).
Illegale Entsorgung wird teurer
Erhöht werden derweil die Gebühren für die Beseitigung von illegalen Müllentsorgungen – sofern die Verursacher ermittelt werden können. Auf Grundlage der Erfahrungen mit den Wastewatcher-Einsätzen werden die Gebührensätze um etwa ein Drittel erhöht. Die Pauschalbeträge liegen künftig bei 40 Euro (vorher 30 Euro) für kleine Kippstellen bis 50 Liter, bei 135 Euro (vorher 100 Euro) bei mittleren Kippstellen bis 500 Liter sowie 270 Euro (vorher 200 Euro) bei großen Kippstellen bis 1000 Liter. Hinzu kommen natürlich noch die entsprechenden Bußgelder.