Hagen. Die Arbeitslosenquote in Hagen lag im November bei stattlichen 11,1 Prozent. Dennoch sieht die Agentur für Arbeit auch positive Signale.
Die Arbeitslosigkeit in Hagen ist im November saisonüblich weiter zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 145 oder 1,3 Prozent auf 11.227, die Arbeitslosenquote um weitere 0,1 Punkte auf 11,1 Prozent. Der Vorjahresvergleich war allerdings erstmals seit 19 Monaten wieder ungünstig. Vor genau einem Jahr lag die Quote bei 11 Prozent – bei 62 Arbeitslosen weniger.
„In der bundesweiten Schwerpunktwoche anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember zeigen wir an heimischen Beispielen, wie gelungene Inklusion zur Win-Win-Situation werden kann. Die Menschen profitieren durch die Teilhabe am Arbeitsleben, die Unternehmen durch die Besetzung ihrer Arbeitsplätze und durch das Know-how der häufig gut qualifizierten Bewerber. Arbeitgeber können sich an die Expertin Susanna Ebbing unter 02331 / 202192 wenden“, so Agenturchefin Katja Heck. Der Hagener Arbeitsmarkt sei aktuell weiter stabil und die saisonale Belebung deutlicher als im Vormonat. „Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, sogar stärker als in den Jahren vor Corona zu dieser Jahreszeit und entwickelt sich erneut besser als der Landesdurchschnitt.“
Sinkende Arbeitslosenzahlen
Die beiden Rechtskreise entwickelten sich tendenziell ähnlich. 2264 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (0,8 Prozent weniger als im Oktober), 8963 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (-1,4 %). Für die Zielgruppen war der November überwiegend günstig: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen Rückgang um 5,6 Prozent auf 898. Bei den Älteren über 50 Jahren war es ein kleiner Anstieg um 0,4 Prozent auf 3688. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer sank um 1,8 Prozent auf 5331. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung stieg aktuell 2,9 Prozent auf 915. Bei den Langzeitarbeitslosen war es ein Minus um 1,2 Prozent auf 5585. Damit waren es weiterhin 4,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Der Kräftebedarf war gegenüber Oktober gleich, die übliche saisonale Belebung blieb aus. Von Hagener Unternehmen wurden 307 Stellen gemeldet, exakt so viel wie im Oktober, zugleich aber 63 oder 17 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte oder Steuerberater, 80 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt von Personaldienstleistern (64) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (34). Der Handel meldete 29 Stellenangebote, die öffentliche Verwaltung 26 und das verarbeitende Gewerbe 20. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg gegenüber Oktober um 55 oder 3,1 Prozent auf 1809, sank jedoch in Relation zum Vorjahresmonat deutlich um 320 oder 15 Prozent.
Kurzarbeit geht weiter zurück
Im November zeigten nur 14 Hagener Unternehmen für 210 potenziell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 46.000 potenzielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive EN-Kreis, waren es 7700 Anzeigen für rund 100.000 Personen. Für Juni liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 84 Betriebe für 574 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.
„Zur stabilen Lage gehört aktuell leider auch eine verhaltene Kräftenachfrage. Die Verunsicherung der heimischen Unternehmen bildet sich hier ab. Die gesunkene Zahl von Neueinstellungen war im November ein ungünstiger Faktor. Positiv war, dass es nur wenig Arbeitsplatzverluste gab. Wenige Entlassungen bei gleichzeitig geringer Kurzarbeit zeigen eine noch stabile Lage am Arbeitsmarkt trotz angespannter Konjunktur“, so Katja Heck weiter. Leider werde sich die Entwicklung zum Jahresende schon aus jahreszeitlichen Gründen merklich eintrüben.