Hagen. Stadt und HEB betonen, dass das Engagement rund um die Stadtsauberkeit ständig verbessert wurde. Hier ein Überblick zu den Einzelmaßnahmen.

„Mir ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Stadt Hagen beim Thema Sicherheit und Sauberkeit bei allem Kostendruck in den letzten Jahren gar nichts weggespart hat – im Gegenteil.“ Mit dieser klaren Einordnung tritt Oberbürgermeister Erik O. Schulz allen Kritikern entgegen, dass die Stadt vor dem Hintergrund des stetigen Spardrucks auch das Reinigungswesen schleichend kaputtgespart habe. „Dennoch sind noch nicht alle zufrieden, und deshalb werden wir jetzt nachlegen. Im Rahmen unserer Ressourcen wird das ein sehr sichtbares Paket werden“, kündigt der Verwaltungschef ganz aktuell weitere Investitionen an.

Entsprechend zeigt man sich auch beim Hagener Entsorgungsbetrieb, der sich federführend um die Abfallentsorgung und die Straßenreinigung kümmert, überzeugt, im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten in Hagen das Optimum zu leisten und die intensiven Bemühungen in den vergangenen Jahren sogar noch verstärkt zu haben. So hat das Unternehmen seit 2014 in der City knapp 140 oberirdische Papierkörbe durch Unterflursysteme ersetzt. Das Fassungsvermögen jedes einzelnen Behälters stieg somit von ursprünglich 45 auf 1300 Liter. Zudem wurden in den vergangenen zwei Jahren 56 Extra-Straßenpapierkörbe in Randlagen der Innenstadt platziert. Seit 2014 setzt der HEB zudem für die barrierearme Müll- und Wertstoffentsorgung Unterflurbehälter an Großwohnanlagen ein. Mittlerweile profitieren Bürger an 123 Standorten mit über 400 Behältern von dieser komfortablen Entsorgungslösung.

Fördermaßnahmen unterstützen

Parallel sind seit 2017 werktags zwei Teams mit jeweils 10 Straßenreinigern (Fördermaßnahme) zu Fuß in Altenhagen und Wehringhausen unterwegs. Sie reinigen Bürgersteige, Baumscheiben, Wege und Plätze, was ursprünglich nicht Bestandteil der Straßenreinigungssatzung ist. Sechs Beschäftigte reinigen außerdem im Rahmen der Sonderreinigung werktäglich die Hagener Innenstadt, den Graf-von-Galen-Ring sowie die Straße Am Hauptbahnhof. Zwei Beschäftigte kümmern sich in Wechselschicht an sieben Tagen in der Woche um den Bahnhofsvorplatz.

Unterstützt wird seit zwei Jahren dieses Wirken durch ein spezielles Reinigungsgerät: Mit dem elektrischen Abfallsauger „Glutton“ werden gezielt beparkte Straßenränder und der zentrale Bushaltpunkt am Bahnhof gesäubert. Hinzu kommen natürlich die 16 Wastewatcher, die seit drei Jahren in Hagen präventiv und repressiv sich um Müllsünder kümmern.

Extraangebote gut angenommen

Zudem bietet der HEB neben der klassischen Abfuhr der Müll- und Papiertonnen sowie der Gelben Säcke an der Haustür den Bürgern im gesamten Stadtgebiet zahlreiche weitere Entsorgungsmöglichkeiten. Seit 2001 findet an 23 Samstagen im Frühjahr und Herbst eine Grünschnittannahme an zentralen Sammelpunkten in unterschiedlichen Stadtteilen statt. Über 11.500-mal wurde dieser kostenlose Service allein im vergangenen Jahr in Anspruch genommen. 2014 erfolgte die Erarbeitung und Umsetzung eines Altkleiderkonzepts zur Verbesserung der Standortsauberkeit an den öffentlichen Sammelstellen.

2017 wurde obendrein die Elektroschrott-Annahmestelle in der Obernahmer zu einem Wertstoffhof ausgebaut. 2019 wurde in Haspe ein neuer Wertstoffhof eingerichtet, den beispielsweise im Vorjahr 2700 Bürger monatlich ansteuerten. Darüber hinaus können die Hagener an 55 Terminen im Jahr kostenlos Schadstoffe am Umweltmobil abgeben. Dieses bietet eine zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit neben der kostenfreien Abgabe an der Sondermüllsammelstelle der Müllverbrennungsanlage.

Begleitet werden diese Angebote durch zahlreiche müllpädagogische und Marketing-Aktionen sowie den Mängel-Melder, die zusätzlich für die Stadtsauberkeitsthematik sensibilisieren sollen. Dazu zählen neben der Unterstützung von Müllsammel-Initiativen von Kommune, Vereinen und Privatpersonen auch abfallpädagogische Programme an Schulen oder auch Schulungen für Zuwanderer hinsichtlich des verantwortungsvollen Umgangs mit Abfällen und Wertstoffen. Dazu gibt es inzwischen auch Info-Broschüren und Flyer in 13 verschiedenen Sprachen.

Werbung flankiert Einsatz

Für zusätzliches Grundrauschen zu den Themenfeldern Abfallvermeidung, Wiederverwertung, Mülltrennung und Entsorgungsmöglichkeiten sorgen große Werbekampagnen zur Stadtsauberkeit wie beispielsweise „Mach mit. Dann bleibt Hagen sauber“ über Plakate, Kinospots, Radiospots, Fahrzeugwerbung und Social-Media-Kanäle. Hierfür wurde vor zwei Jahren sogar ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt. Hinzu kommt eine HEB-App mit Terminerinnerungen oder auch Standort- und Serviceinformationen.

„Die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt ist auch vom Erscheinungsbild der Gehwege und Fußgängerzonen abhängig und dem HEB genauso ein großes Anliegen wie die zuverlässige Dienstleistungserbringung“, skizziert Unternehmenssprecherin Jacqueline Jagusch den Anspruch des HEB. „Es werden immer neue Ansätze identifiziert, um hier die Erwartungshaltung zu erfüllen“, macht sie aber zugleich auch deutlich, dass dies naturgemäß auch immer eine Frage der finanziellen Ausstattung sei.