Dass Hagen die Dächer der städtischen Immobilien für Photovoltaik selber nutzt, ist mehr als überfällig, meint Kommentator Martin Weiske.

Die Stadt Hagen entdeckt die Dächer ihrer zahlreichen Immobilien als Potenzialflächen für eigene Photovoltaikanlagen. Eigentlich dürfte eine solche Information niemanden mehr überraschen. Die Besonderheit dieser aus der Zeit gefallenen Nachricht liegt tatsächlich darin, dass sie aus dem Jahr 2022 stammt. Also aus einem Jahrzehnt, in dem es kaum noch einen seriösen Immobilienbesitzer gibt, der sich mit dem Thema Solarenergie nicht ebenfalls schon einmal beschäftigt hätte. Echte Vorreiter auf diesem Terrain agieren – trotz einer stattlichen Grünen-Fraktion mit einem klaren ökologischen Anspruch in der Mehrheitsallianz – also nicht im Rathaus.

Jetzt ist dieses Thema für eine Kommune mit einer Vielzahl an Objekten, die alle andere statische und technische Voraussetzungen bieten, sicherlich nicht trivial. Umso wesentlicher ist es, dass unter dem Druck der Energiekrise und den rasant anwachsenden Mehrkosten sich endlich was regt und die Stadt das Zepter des Handelns in die eigenen Hände nimmt.

Denn dass es wirtschaftlicher ist, den selbst produzierten Solarstrom selbst zu nutzen, dürfte auch in den kommenden Jahren gelten. Somit profitiert zugleich jeder Steuerbürger von dieser Photovoltaik-Offensive. Mit der Enervie-Gruppe hat Hagen dabei einen Partner an seiner Seite, der sich gerade in der Region intensiv darum bemüht, sich hier ein neues unternehmerisches Standbein zu sichern. Eine Allianz mit Zukunft – sehr spät, aber nicht zu spät.