Hagen. Wie das Museum in Hagen-Vorhalle ab sofort heißt. Und wie es nach den Querelen ums Schlosscafé Werdringen weitergeht.
Irgendwie war der Name immer sperrig. Früher hieß die Einrichtung im grünen Teil von Vorhalle „Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen“, dann war die Rede von „Museum Wasserschloss Werdringen“. Und jetzt? Erfährt das Museum eine Neukonzeption, mit der eine Umbenennung in „Archäologiemuseum Hagen – Wasserschloss Werdringen“ einhergeht.
„Wir wollen bereits im Namen das Thema des Museums aufzeigen“, sagt Dr. Ralf Blank. Was plausibel und längst überfällig klingt.
Der Fachdienstleiter Wissenschaft, Museen und Archive im Fachbereich Kultur konkretisiert: „Dadurch gewinnt die Hagener Museumslandschaft eine Linie, sprich, eine dem Themenschwerpunkt der Einrichtung entsprechende sowie zeitgemäße und aussagekräftige Benennung.“
Marketing im Visier
Paradebeispiele für eine Klarheit im Namen seien das Emil-Schumacher-Museum Hagen, das Osthaus-Museum Hagen und das Stadtmuseum Hagen. Auch aus marketingtechnischer Sicht sei ein neuer Name von Vorteil, ist sich Blank sicher.
Flankiert wird die Umbenennung durch ein neues Logo, das auf Flyern, Plakaten, Einladungen und bei Online-Auftritten verwendet und als Markenzeichen und Erkennungssymbol genutzt werden soll.
„Das neue Logo zeigt in stilisierter Form das lebensgroße Eiszeit-Mammut, das seit Jahren im Eingangsbereich des Museums steht“, erläutert Lisa van Bömmel-Wegmann, „es soll neugierig machen und zu Fragen animieren“.
Die Archäologin, die seit Mai als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stadt Hagen beschäftig ist und sich vorerst hauptsächlich um die Museumspädagogik im Museum am Wasserschloss (später auch im neuen Stadtmuseum) kümmert, ergänzt: „Das Logo ist in einem warmen Kaminrotton gehalten und hat einen hohen Wiedererkennungswert.“
Keine Kosten für die Stadt Hagen
Es seien rund um die Schaffung des neuen Logos keine Kosten für die Stadt Hagen entstanden, unterstreicht Ralf Blank, „die städtische Druckerei hat es gemeinsam mit dem Fachdienst Wissenschaft, Museen und Archive entwickelt“.
Zum Hintergrund: Für das Museum in Werdringen soll nach langen, coronabedingen Schließungen und Personalwechseln eine Neukonzeption der museumspädagogischen Vermittlungsangebote und der Vermarktung erfolgen.
Bisheriger Knackpunkt: Das Wasserschloss Werdringen (die Schlossanlage) und das Museum „sind zwei Paar Schuhe“, sprich, können gemeinsam, aber auch unabhängig voneinander genutzt und betrieben werden.
Programm wird aufgepeppt
„Das Museum stellt eine eigenständige Institution da“, betont Ralf Blank. Und die soll jetzt „aufgepeppt“ bzw. das bisherige Führungsprogramm erneuert werden.
So soll es saisonale Angebote wie Taschenlampen- oder Naturführungen rund um das Wasserschloss geben, und Führungen für Erwachsene und Kinder, Workshops und das Ausrichten von Kindergeburtstagen sollen inhaltlich und strukturell überarbeitet werden. Künftig soll das Vermittlungsangebot auch Menschen mit Migrationshintergrund, Lernschwierigkeiten oder Demenz ansprechen.
Einrichtung wurde vor 18 Jahren eröffnet
Lisa van Bömmel-Wegmann hat ihren Vorgänger Holger Flick im Amt beerbt. Die Stelle war – auch coronabedingt – eine längere Zeit nicht besetzt. Die 31-Jährige sieht sich selbst als „Archäologin mit Bildungsauftrag“.
Das Museum in Werdringen (demnächst „Archäologiemuseum Hagen – Wasserschloss Werdringen“) feiert im November sein 18-jähriges Bestehen. Für das Jahr 2024 (dann feiert die Einrichtung ihr 20-jähriges Bestehen) ist ein Museumsfest geplant.
Am dritten Adventswochenende (Samstag, 10., und Sonntag, 11. Dezember) soll wieder der Werdringer Weihnachtsmarkt stattfinden.
Am 24. und 25. Dezember, am 31. Dezember und 1. Januar sowie am 5. und 6. Januar 2023 hat das Museum geschlossen. Ab 12. Januar hat die Einrichtung dann wieder zu den regulären Zeiten geöffnet.
Und wie geht es mit dem Schlosscafé Werdringen (es befindet sich neben dem Museum) weiter? Die Stadt Hagen ist Besitzerin der 85 Quadratmeter großen Immobilie und hat dem Pächter Shpejtim Krasniqi bereits vor Monaten aufgrund von Zerwürfnissen fristgerecht die Kündigung ausgesprochen.
Pächter akzeptiert Kündigung nicht
Shpejtim Krasniqi akzeptiert die Kündigung nicht. Der Fall wurde Mitte der vergangenen Woche (am 13. Oktober) vor dem Landgericht Hagen verhandelt.
Es zeichnet sich ab, dass der 44-jährige Kosovo-Albaner das Ausflugslokal zeitnah räumen muss. Nach eigener Aussage wird er dagegen jedoch Einspruch einlegen.
Das Museum am Wasserschloss Werdringen hat in der Regel donnerstags und freitags von 10 bis 17 sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Montags bis mittwochs ist die Einrichtung geschlossen. Für Schulklassen und Gruppen wird das Museum allerdings dienstags und mittwochs geöffnet. Erwachsene zahlen vier Euro Eintritt, für Kinder ab vier Jahren werden zwei Euro Eintritt erhoben.