Eilpe. Dr. Andrea Piepenbrink und Annika Möhl sind für jede helfende Hand sehr dankbar. Im Oktober soll es ein großes Tierheim-Fest in Hagen geben:

Zwei Polizisten und die Einlieferung eines Huskys – die Situation am Mittwochmorgen um 9 Uhr im Eilper Tierheim. Alle Plätze sind belegt: Jetzt muss umdisponiert werden. Derzeit befinden sich im Tierheim Hagen 34 Hunde und 88 Katzen sowie zahlreiche Kleintiere, darunter 25 Chinchillas. Seit den Sommerferien haben Tierärztin Annika Möhl, und Dr. Andrea Piepenbrink nach einer anderthalb Jahre langen Übergangsphase die Leitung der Einrichtung übernommen. Beide haben zuvor in Tierarztpraxen gearbeitet und sind durch Zufall immer wieder in Kontakt mit dem Tierheim gekommen – und haben ihre Begeisterung für die Einrichtung entdeckt.

Haus ist voll ausgelastet

Die Ursachen für die Vollbelegung sind vielschichtig: „Gerade während Corona hat der Welpenhandel extrem zugenommen“, so Piepenbrink. „Dadurch sind auch viel mehr Hunde durch die langen Wartelisten in Tollwut-Quarantäne. Viele Interessenten wissen nicht, worauf sie bei Hunden aus Südosteuropa achten müssen.“ Auch während Anzeigen laufen, befinden sich Tiere im Tierheim in Obhut, die nicht vermittelt werden können.

Immer wieder nehmen die beiden Leitungskräfte einige Tiere mit nach Hause – wenn gerade kein Platz mehr ist. Denn auch die umliegenden Tierheime sind oft voll belegt. Für die Vermittlung von Tieren soll daher das Marketing weiter verbessert werden: In Planung ist unter anderem eine verbesserte Webseite.

Verschiedene Aufgabenbereiche

Dabei ist Andrea Piepenbrink für den Tierschutz im Rahmen der Unteren Tierschutzbehörde zuständig, während sich Annika Möhl vorzugsweise um alle Aspekte der Tierheimsleitung kümmert. Zu Piepenbrinks Aufgabengebieten zählen auch die Abhandlung von Anzeigen, die immer wieder reinkommen, wenn beispielsweise Nachbarn ihre Hunde nicht sachgemäß halten. „Nicht immer ist das böswillig“, so die Expertin. Das Auflösen von Unwissen kann oft ausreichen.

„Manchmal sind es aber auch nur Nachbarschaftskonflikte“, weiß Piepenbrink. Sie kontrolliert auch, dass die Artenschutzbestimmungen nach dem Washingtoner Gesetz eingehalten werden. Auch die Eingangs- und Ausgangsuntersuchungen sowie der Einsatz bei Fundtieren und die Seuchenvermeidung gehören zu den Tätigkeitsfeldern von Annika Möhl.

Ebenso die Stadttauben sind ein Projekt, um das sich die Tierheimleitung künftig intensiver kümmern wird: Der Austausch von Eiern ist zwar schon im Gang, aber in den Augen der Verantwortlichen nicht ausreichend. Ein geeignetes Konzept ist in Planung.

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Trotz der etwas abgelegenen Lage der Einrichtung am Ufer der Volme stehen die Stammgassiführer jeden Tag um 8 Uhr vor der Tür, wie Annika Möhl dankbar erzählt. Auf diese verlässlichen Unterstützter ist das Team dringend angewiesen.

Idylle im Tierheim? „Jeden Tag machen die Katzen auch einen Mittagsschlaf.“ Die ruhige Lage in Eilpe an der Hasselstraße ist aufgrund der geringen Geräuschkulisse ideal, so Piepenbrink: „Ich setzte mich auch manchmal, wenn ich über was nachdenken muss, zu den Katzen.“

Ehrenamtliche sind willkommen

„Jeder der kommt, muss ein Tier mitnehmen“, wird am Ende des Gesprächs gespaßt. Da muss auch die schreibende Besucherin aufpassen, dass ihr nicht ein Vierbeiner angedreht wird – es fehlt an den Haltungsmöglichkeiten. Aber auch Ehrenamtliche Helfer sind immer gerne gesehen, da nicht jeder immer Zeit hat.

Wer mehr über die Arbeit des Hauses erfahren möchte, sollte am Samstag, 22. Oktober, beim Tierheim-Fest vorbeischauen. Dabei wird das zehnjährige Jubiläum des Neubaus in Eilpe gefeiert. Alle Interessenten sind herzlich willkommen.