Haspe. Nun werden Zweifel laut, ob durch die Abus-Expansion auf einer Fläche in Hagen-Haspe wirklich neue Arbeitsplätze entstehen. Abus reagiert.
Wie berichtet soll an der Grundschötteler Straße in Haspe ein Hochregallager der Firma Abus entstehen. Auf bislang landwirtschaftlich genutzten Wiesen kurz vor dem A1-Autobahnanschluss Haspe/Volmarstein. Das Unternehmen aus dem benachbarten Volmarstein, das auf den Märkten der Welt seit fast 100 Jahren sein Geld mit Schließ- und Sicherheitssystemen verdient, möchte am Rande der Grundschötteler Straße einen Bau dieser Größe errichten: 210 Meter lang, 65 Meter breit, 30 Meter hoch. Während der Hagener Rat für die Aufstellung eines Bebauungsplans den Weg freigemacht hat, kamen zuletzt dennoch Zweifel in der Politik auf. Nun erneut. Es geht um die Arbeitsplätze, die angeblich entstehen sollen.
Grüne haben ökologische Bedenken
Die Grünen äußerten zuletzt ihre Bedenken: „Eine versiegelte Fläche einer vormals grünen Wiese heizt insbesondere in den Sommermonaten die Umgebung stärker auf und bietet bei Flutereignissen wie im Jahr 2021 weniger Sickerfläche“, gaben sie den Verantwortlichen bei Abus nach einer Betriebsführung zu verstehen. Kommt es zum geplanten Bau des Hochregallagers mit angrenzendem Verwaltungsgebäude, so sicherte die Geschäftsführung von Abus jedoch zu, alles Mögliche zu tun, dass durch das Bauvorhaben auch nachträglich kein Mensch zu Schaden kommt.
In der Bezirksvertretung Haspe entwickelte sich nun noch eine ganz andere Diskussion. Nämlich eine um die entstehenden Arbeitsplätze durch die Firmenerweiterung. Nicole Schneidmüller-Gaiser (Grüne) erklärte, dass der Eingriff in die Natur immer mit der Neuschaffung von Arbeitsplätzen begründet worden sei. Die Zahl 270 stünde im Raum. Bei einem Gespräch mit einer Delegation der Fraktion B90/Die Grünen bei der Firma Abus sei erklärt worden, dass in dem Hochregallager Arbeitsplätze entstünden, die aus der Nachbarstadt verlagert würden. Der Grund, warum Hasper Bürger in dem Bereich auf ihr Land verzichten, sei ihr vor diesem Hintergrund noch nicht ersichtlich.
Wie viele Arbeitsplätze entstehen
Ähnliche Töne von Gerd Romberg (CDU). Es handele sich nach seinen Informationen bei den verlagerten Arbeitsplätzen auch um Kollegen einer in Hagen ansässigen Spedition. Somit würden nicht mehr Arbeitsplätze entstehen. Er sei aber bislang immer davon ausgegangen, dass es sich um neue Arbeitsplätze und nicht um eine Verlagerung handele. Martin Bleja, Fachbereich Stadtplanung, konnte nur bedingt aufklären. Man sei von den von Abus gelieferten Daten abhängig bei der Bewertung. Man könne sich nach aktuellen Zahlen erkundigen.
Die Stadtredaktion hat das getan. Aus der Antwort eines Abus-Sprechers gehen allerdings keine konkreten Zahlen hervor. „Durch die neu geplante Abus-Logistik werden externe Läger sowie einzelne Funktionen an einem Standort zentralisiert und durch eigene Mitarbeiter betrieben“, heißt es zunächst. Dieser Teil der Antwort deutet nicht auf neue Arbeitsplätze hin. Aber, so heißt es in der Stellungnahme weiter: „Zudem werden neue Arbeitsplätze geschaffen, deren konkrete Anzahl im Laufe des finalen Planungsprozesses festgelegt wird.“