Hagen. Guido Westermann aus Hagen steht in den „Blind Auditions“ der Musik-Show „The Voice“ auf Pro Sieben. Dort startet er mit einem Welt-Hit.
Das Format „The Voice“ auf Pro 7 erfreut sich vermutlich deshalb großer Beliebtheit, weil seine Teilnehmer nicht würdelos durch den Kakao gezogen, sondern wertschätzend behandelt werden. Ohnehin, so scheint es, ist die Vorauswahl der Bewerber bereits so, dass Menschen mit Talent und Begabung hier ihre Chance erhalten. So wie Guido Westermann, 50, Hagener Junge und Hagener Musiker, dessen große öffentliche Stunde bei der Ausstrahlung der Sendung am Donnerstag, 8. September, um 20.15 Uhr schlägt.
Er verrät nichts. Kein Sterbenswörtchen. Ob sie ihn feiern, ob sie ihn ausbuhen, nichts. Dabei ist die Sendung schon im Kasten und erst zu einem späteren Zeitpunkt der Staffel sendet das Format live. So viel aber sagt Guido Westermann dann doch: „Die Teilnahme an ,The Voice’ hat mich schon jetzt mehr geprägt, als ich es gedacht habe.“
Lokale Stimmungshits
Interessante Aussage eines Mannes, der seit frühesten Kindertagen musiziert, den viele Karnevalisten von seinen Auftritten im Karneval kennen und der unter anderem mit der „Fabulous music factory“ durch ganz Deutschland tourte. Sie coverten große Welterfolge und ließen deren Interpreten in knalligen Kostümen auf der Bühne wieder auferstehen. Anfang der 2010er-Jahre rutschte er in den Hagener Karneval. 2013 schrieb er den Song „Sagenhaft, weil das nur Hagen schafft“, der im lokalen Karneval zu einer kleinen Hymne geworden ist.
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Nicht nur Stimmungslieder
Das reine Stimmungslied wird Westermanns Talent dabei aber nicht gerecht. Er war Leadsänger unterschiedlichster Bands, die unterschiedlichste Genres bedienten. Dass er irgendwie talentiert, vielleicht auch zu mehr berufen war oder ist, ließen bestimmte Leute in bestimmten Situationen immer mal wieder fallen. Aber nie wurde es so konkret, dass er sich von seinem Beruf getrennt hätte. Seit 21 Jahren arbeitet Westermann im Druckhaus in Bathey, wo auch unsere Zeitung gedruckt wird. Zunächst in der Druckplattenherstellung, heute im Versand.
Sein Auftritt bei „The Voice“, so viel kann man sagen, wird den Hagener dabei zeigen, wie er einen echten Welthit eines viel zu beleibten Mannes singt, der – betrachtet man es musikalisch – erst jüngst zu früh von dieser Welt gehen musste. Für jene, die das Show-Format nicht kennen: es handelt sich zunächst um eine „Blind-Audition“. Das bedeutet, dass wahre Musikkenner- oder stars auf umgedrehten Stühlen dem Interpreten zuhören, ihn nicht sehen und ihn somit nicht anhand seiner Optik, Erscheinung oder Ausstrahlung bewerten können. Es geht letztlich um den Gesang, die Kraft der Stimme, den musikalischen Zauber des Moments.
Das positive Druckgefühl
Die Menschen, die ihm da zuhören, sind Peter Maffay, Stefanie Klos, Rea Garvay und Mark Forster. Kann man jetzt drüber denken, was man will. Musik-Geschmäcker sind verschieden. Aber ohne Zweifel sind das Top-Stars in der deutschen Musik-Szene. „Ich war auch wirklich nur wenige Sekunden aufgeregt, als der Vorhang für mich aufging. Danach geht es nicht mehr um Angst. Man spürt ein positives Druckgefühl. Da gucken immerhin Millionen Menschen zu.“
Ob und wie es für ihn nach diesem ersten Auftritt weitergeht? Westermann schweigt. Er selbst hat seinen Auftritt naturgemäß auch noch nicht gesehen und möchte einfach nur dazu einladen, die Show zu gucken, wenn schon ein Hagener teilnimmt.