Gegen ein Handy-Verbot in den Schulhof-Pausen plädiert WP-Kommentator Martin Weiske.
Die Argumente sind ebenso alt wie abgegriffen: Wer in den Pausen auf dem Schulhof zum Handy greift, dem droht Gestörtheit, soziale Verödung um emotionale Überforderung. Und was ist am Spätnachmittag, abends und an den Wochenenden? Die ehrliche Wahrheit lautet doch, dass es den Schulen nicht gelingt, der Jugend nahezubringen, dass ein echtes Gespräch viel gehaltvoller für die Menschwerdung sein kann als ein Chat. Aber warum ist eine Textnachricht automatisch Synonym für Stressförderung und Niveaulosigkeit? Muss Schule es nicht viel mehr leisten, Qualitäten eines Mediums herauszuarbeiten und zu fördern, dessen Existenz sich ohnehin nicht verhindern lässt und in der Oberstufe dann ohnehin wieder zur Nutzung bereit steht?
Wer Digitalisierung an Schulen einfordert, kann diese in den Pausen nicht als Teufelszeug verbieten.