Er steht in der Kritik. Es fehle an Visionen und Zielen. Eine Einschätzung zur Leistung des Hagener Oberbürgermeisters Erik O. Schulz.
Die Frage danach, wie sich eine Stadt unter der Führung eines OB entwickelt, ist prinzipiell an jedem Tag seines Wirkens gestattet. Und sie muss auch gestellt werden. Gerade in einer Stadt wie Hagen, die nicht nur finanziell, sondern auch durch ihre Bevölkerungszusammensetzung, den schwierigen Wohnungsmarkt, die zweistellige Arbeitslosenquote oder ihre Betreuungsnöte vor riesigen Herausforderungen steht.
Ein OB entscheidet nicht allein. Das tut die Politik, genauer: der Rat. Aber von einem OB moderner Prägung muss über die Gemeindeordnung hinaus verlangt werden dürfen, dass er Leitplanken setzt. Dass er übergeordnete Ziele vorgibt, immer wieder an sie erinnert, für sie kämpft. Er muss Veränderer sein, Zukunftsdeuter, Mahner und ja: auch Visionär.
Erik O. Schulz geht so nah an das Volk wie kaum einer seiner Vorgänger. Er zeigt sich, repräsentiert, macht viele Termine, pflegt Beziehungen, besucht Feste und findet oft aus dem Stegreif authentisch die richtigen Worte. Er wirkt.
Plakatkampagne setze auf sein Gesicht
Seine Plakatkampagne zur letzten Kommunalwahl setzte auf seinen Kopf, auf sein Gesicht. Auf Erik Olaf Schulz. Keine Slogans, keine Plattitüden. Und die, die in Hagen noch zur Kommunalwahl gingen, wählten ihn mehrheitlich. Für diese Volksnähe und seine Wahlergebnisse hat er großen Respekt verdient. Und so wird er auch 2025, sofern er es möchte, wieder der Top-Kandidat für das Amt sein.
Die Frage, wofür er politisch steht und wo er mit Hagen hin will, bleibt nach acht Jahren für viele aber unbeantwortet. Auf die Frage, welche Ziele er habe, lässt er antworten, dass der ISEK- und der Horizonteprozess die Zukunftspotenziale dieser Stadt aufgezeigt hätten.
Kritik nur schwer zu entkräften
Auf ein ISEK, also integriertes Stadtentwicklungskonzept, das etliche Kommunen in Deutschland gerade erarbeiten (müssen), zielte die Frage nicht ab. Sondern auf seine Ziele. Die wichtige, aber verkopft-sperrige Wachstumsinitiative „Hagen Horizonte“, die auch auf den abgewanderten Wirtschaftsförderungs-Chef Volker Ruff zurückgeht, ist zum Jahreswechsel 2020/21 erst politisch beschlossen worden.
Wenn seine Kritiker sagen, dass Inhalte und Ziele schwer erkennbar sind, ist es schwer, den Vorwurf zu entkräften. In der Kritik steckt ein wertvoller Hinweis. Menschen erwarten trotz steigender politischer Verdrossenheit transparente Führung von ihrem gewählten Oberbürgermeister