Hagen. Das Polizeipräsidium Hagen wird saniert und erhält einen Neubau. Allerdings werden zuletzt kaum Arbeiter und Bagger gesichtet.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB) ist eine wichtige Behörde. Schließlich gehören ihm 4000 Gebäude im ganzen Land. Natürlich, so erklärt der BLB auf seiner Homepage, sei man da „immer nah am Kunden“. Der stehe – man höre und staune – nämlich im Mittelpunkt.
Eine Tageszeitung, wie wir es sind, die ja irgendwie auch Stellvertreter der Bürger der Stadt Hagen ist, gehört da nicht zum erlauchten Kundenkreis einer Landeseinrichtung, die damit wirbt, dass die Sanierung der Vorderseite des Schlosses Münster gerade abgeschlossen sei.
Präsidium der Polizei Hagen in die Jahre gekommen
Hagen ist nicht Münster. Und hier bringt der BLB auch kein Schloss auf Vordermann, sondern ein schon lange in die Jahres gekommenes Polizeipräsidium. Weil da die Arbeiten bereits vor einigen Monaten gestartet sind, der Innenminister Herbert Reul höchstselbst Ende März zur Grundsteinlegung erschien, zuletzt aber kaum Bagger gesichtet wurden, haben wir uns mal bei der Polizei erkundigt, wie denn der Fortgang der Arbeiten so einzuordnen sei.
Da die Polizei nicht Bauherr ist, kam der BLB in Spiel und lieferte auf einen Fragenkatalog eine eher überschaubare Antwort, aus der unter anderem hervorgeht, dass auch das Bauprojekt Polizeipräsidium an der Hoheleye von der aktuellen Situation am Bau nicht verschont bleibe. „Hier versuchen wir mit allen Beteiligten proaktiv zu steuern.“
Steuergelder werden verbaut
Dass es für einen solchen Allgemeinplatz rund eine Woche braucht, weckt die Neugierde des Reporters. Und weil doch vom BLB glatt vergessen wurde, einige unserer Fragen zu beantworten, haben wir am Mittwoch noch einmal nachgehakt.
Und so erreicht uns diesmal bereits innerhalb von zwei Tagen auf acht Fragen eine Antwort, deren Tiefe nicht über das erste Schreiben hinausgeht: „Gleichzeitig sind die Auswirkungen der aktuellen Lage auch bei diesem Bauprojekt spürbar. Wir planen aktuell mit allen Beteiligten die nächsten Projektschritte und versuchen proaktiv zu steuern.“ Immerhin: Eine marginale Varianz ist deutlich erkennbar.