Noch mehr Anstrengungen seitens der gesamten Stadtspitze bei der Schaffung weiterer Kita-Plätze fordert WP-Kommentator Martin Weiske ein.

Untätigkeit kann man der Stadt beim Thema Kindertagesbetreuung wahrlich nicht vorwerfen. Die Fachleute prüfen seit Jahren sämtliche Möglichkeiten, wie der plötzliche Kinderboom in geordnete Bahnen geführt werden kann. Durchaus mit Erfolg. Es gibt neben der Prentzelstraße weitere Neubauten beispielsweise an der Lange Straße, in Haspe am Markanaplatz oder künftig auch am Sportpark Ischeland. Hinzu kommen reichlich An- und Ausbauten, um bestehende Einrichtungen zu erweitern.

Aber dennoch reicht es vorne und hinten nicht. Das vorhandene Angebot ist weit entfernt von Familienfreundlichkeit. Hier hat Sozialdezernentin Margarita Kaufmann – trotz jahrelanger Bemühungen – ihrer nach der Sommerpause anrückenden Nachfolgerin Martina Soddemann eine gewaltige Baustelle hinterlassen. Die Verwaltung kommt selbstkritisch zu der resignierenden Bilanz: „Durch den anhaltenden Zuzug und die weiterhin erhöhte Geburtenrate führt selbst die Realisierung aller Maßnahmen lediglich im Ü3-Bereich zu einer marginalen Verbesserung. In Bezug auf den U3-Bereich kann nur der Status quo gehalten werden.“ Und der ist im Städtevergleich ohnehin nicht glorreich.

Hier muss dringend der gesamte Verwaltungsvorstand um Oberbürgermeister Erik O. Schulz mehr als warme Hinhalte-Worte liefern. Bauen, bauen, bauen kann die Maxime nur lauten. Und sollte eines Tages tatsächlich mal ein Überangebot an Plätzen entstehen, gibt es inzwischen reichlich Kitas in der Stadt, die angesichts ihres baulichen Zustandes dem Abrissbagger geweiht sind.