Hagen. Ist das neue Chancengesetz auch eine Chance für den in Hagen lebenden Ghanaer Emmanuel Afriyie. Er soll bekanntlich ausreisen.

Nach dem bekannt wurde, dass der Hagener Integrationspreisträger Emmanuel Afriyie aus Ghana das Land wieder verlassen soll, hat die Bundesregierung gleichzeitig erklärt, Tausenden von Ausländern, die seit Jahren ohne gesicherten Aufenthaltstitel in Deutschland leben, eine langfristige Bleibeperspektive eröffnen zu wollen. Und zwar über das „Chancen-Ausgleichsgesetz“. Es soll für Menschen gelten, die zum Stichtag 1. Januar 2022 seit mindestens fünf Jahren in Deutschland gelebt haben.

Der neue Aufenthaltstitel soll laut Bundeskabinett für ein Jahr gelten. In dieser Zeit erhält der Ausländer Gelegenheit, die Voraussetzungen für einen langfristigen Aufenthalt zu erfüllen: das sind vor allem die Sicherung des Lebensunterhalts, Deutschkenntnisse und der Identitätsnachweis.

Ausländerbehörde will Nationalpass sehen

Für Emmanuel Afriyie könnte das von Vorteil sein. Er ist seit 2016 in Hagen. Das große Problem in seinem Fall ist bis dato: Er hat keinen Pass. Der über Libyen und Südeuropa nach Hagen geflüchtete Ghanaer konnte sich aber in der Zwischenzeit seine Geburtsurkunde bei der ghanaischen Botschaft ausstellen lassen. Doch der Ausländerbehörde in Hagen reicht das nicht. Denn: Sollte sich im Verfahren der Identitätsklärung herausstellen, dass Afriyie ghanaischer Staatsangehöriger ist, „greift das generelle Beschäftigungsverbot für Personen aus sicheren Herkunftsstaaten“, erklärt die Stadt. Die Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis sei hier ausgeschlossen. Empfohlen wird Afriyie die Ausreise nach Ghana, um im Rahmen des Visaverfahrens für eine Ausbildung legal ins Bundesgebiet einzureisen.