Breckerfeld. Sie hätten ins Tierheim gemusst, wäre da nicht Familie Menzel gewesen: Das Ehepaar nimmt zwei Ziegen auf Bauernhof auf und baut jetzt ein Gehege.
Ellen Menzel hat ein Herz für Tiere. Und deswegen konnte sie es auch nicht mit sich vereinbaren, dass die zwei Ziegen, die plötzlich an ihrem Hof umherirrten, ins Tierheim gebracht werden müssen. „Wir haben vor gut einem Jahr einen Bauernhof hier in Breckerfeld gekauft und leben hier mit unseren sechs Islandpferden, zwei Katzen und einem Hund“, sagt Ellen Menzel.
Als die Pferde am vergangenen Sonntag dann plötzlich aufgeregt am Weidezaun entlanggaloppierten, wussten Ellen Menzel und ihr Mann, dass irgendetwas anders ist als sonst. Zwei Ziegen – ein Muttertier mit Zicklein, sie heißen jetzt Gletta und Glenna – standen auf dem benachbarten Grundstück. „Wir dachten erst, sie wären irgendwo ausgebüchst und haben dann versucht, sie einzufangen“, sagt Ellen Menzel. „Das hat fast zwei Stunden gedauert.“ Die beiden Tiere wurden dann zunächst auf einer eingezäunten Weide bei einer Bekannten in der Nähe untergebracht, wo sie in Sicherheit waren.
Niemand meldet sich bei Familie
Parallel versuchte das Ehepaar bereits, den Besitzer ausfindig zu machen. Hörten sich im Bekanntenkreis, auf Höfen in der Nähe um, verständigen Polizei und Ordnungsamt. Auch der Förster half bei der Suche. „Die Ziegen hatten auch keine Kennzeichnung im Ohr. Wir haben wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, auch in den sozialen Medien einen Suchaufruf gestartet – aber es hat sich bislang niemand gemeldet.“ Niemand, der die beiden Tiere vermisst. Nach weiteren Gesprächen stand dann schnell fest, dass Gletta und Glenna – die Namen passen zu den Namen der Island-Ponys – wohl ins Tierheim gebracht werden sollen.
„Und das konnte ich irgendwie nicht mit mir vereinbaren“, sagt Ellen Menzel. Also holte die Familie die beiden Tiere zu sich auf den Hof, wo sie nun zunächst in einer sicheren Pferdebox untergebracht sind. „Wenn sich der Besitzer nicht findet, dann werden wir sie wohl behalten. Wir bauen jetzt noch ein gesichertes Außengehege, aus dem sie nicht ausbrechen können“, sagt die Breckerfelderin.