Hohenlimburg. Endlich: Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte Hohenlimburg wieder Stadtfest feiern. Und Hunderte machten mit. Das Fest-Wochenende.
„Hello again“ tönt es von der großen Bühne am „Neuen Markt“ am Samstagnachmittag in Hohenlimburg. Der Titel des bekannten Schlagersongs von Howard Carpendale, beim Stadtfest gesungen von Gesangsimitator Michael Freiburg, sorgt nicht nur für musikalische Unterhaltung bei den Besuchern, sondern könnte gleichzeitig auch das Motto der diesjährigen Veranstaltung sein: Denn nach zwei Jahren Corona-Pause hieß es „Hello again“ und in der Innenstadt durfte wieder gefeiert werden.
„Das Stadtfest gehört einfach zu Hohenlimburg dazu. Es ist Tradition und die hat in den vergangenen zwei Jahren gefehlt“, sind sich Iltraud und Werner Krüger einig. Das Ehepaar wohnt bereits seit 27 Jahren in Hohenlimburg. „Wir gehen immer gerne zum Fest, man trifft Bekannte, quatscht ein bisschen und hat Spaß“, so Werner Krüger. Mittlerweile bevorzugt das Paar allerdings das Programm am Nachmittag: „Abends ist uns zu viel los. Da kommt man hier nicht mehr vor oder zurück. Das brauchen wir inzwischen nicht mehr“, sagt Iltraud Krüger. So geht es auch Karin und Rudi Füs. Auch sie wohnen schon seit Jahren in Hohenlimburg. Direkt an der Lenne. „Früher haben wir immer bis spät in die Nacht mit unseren Freunden gefeiert. Heute schlendern wir einfach ein wenig durch die Gassen und genießen die Stimmung“, so Karin Füs.
Programm auf der Hauptbühne
Und gute Stimmung herrscht an diesem Wochenende schon am Samstagnachmittag vor der großen Bühne. In der strahlenden Sonne wird getanzt, geschunkelt und laut mitgesungen. Denn die HipHop-Minis, die Kinder der Tanzschule „Mstage“, begeistern mit ihren Choreographien das Publikum. Und die Kinderdisco bringt sogar Eltern und Großeltern zum Tanzen. Für die nötige Abkühlung anschließend sorgt unter anderem Ebru Caglayan. Die junge Frau arbeitet am Getränkestand direkt neben der Hauptbühne: „Am Nachmittag ist es noch ruhig, aber gegen Abend wird es voll sein. Dann wird es zwar etwas stressiger, aber es macht auch großen Spaß.“
Zur Eröffnung am Freitagabend trübte vor der Hauptbühne allerdings eine Rangelei zweier Freunde kurz die gute Stimmung: Die Polizei griff ein, die Band „Second Hand“ musste ihren Auftritt unterbrechen. Weshalb die Freunde in Streit gerieten, war gestern laut Polizei unklar.
Derweil schien es trotz steigender Fallzahlen auf den ersten Blick so, als habe die Corona-Pandemie auf dem Fest am Wochenende kaum eine Rolle gespielt. Bei einigen Besuchern herrschte aber neben der Freude am Feiern weiter auch Respekt: „Wir haben die Maske immer griffbereit und sobald es zu eng wird, setzen wir sie auch auf“, berichten Hartmut und Margit Vollmer. „Corona ist ja nicht vorbei, auch wenn es sich momentan so anfühlt.“ Doch den Spaß am Fest lässt sich das Hagener Paar dadurch nicht nehmen. Interessiert betrachtet und fotografiert Hartmut Vollmer die unterschiedlichen Trucks vor und hinter dem Rathaus. Denn parallel zu den Festivitäten in der Fußgängerzone präsentieren zahlreiche Lkw-Fahrer ihre Zugmaschinen. Zugmaschinen aus dem gesamten Bundesgebiet waren beim Truckerfest am Samstag und Sonntag zu sehen und zu bestaunen. Von den kritischen Stimmen zu den Abgasen im Vorfeld war auf dem Platz nichts zu spüren: „Die Stimmung ist sehr gut. Die Leute sind total interessiert und begeistert von unseren Fahrzeugen“, berichtet Sebastian Tonnins. Der Berufskraftfahrer ist aus dem Schwarzwald angereist: „Ich komme ursprünglich aus Iserlohn und bin gut mit dem Organisator des Truckerfestes befreundet, da komme ich doch gerne in die Heimat zurück.“
Außerdem sei so ein Truckerfest immer eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass Lkw-Fahrer nicht die „bösen Jungs“ sind, sondern wie viel Leidenschaft und Herzblut hinter diesem Beruf stecke. „Und ich habe einen guten Freund hier wieder getroffen, den ich zuletzt vor fünf Jahren gesehen habe. Da hat sich der Besuch einmal mehr gelohnt.“
Neben Sebastian Tonnins werden wohl an diesem Wochenende auch viele andere Besucher Menschen getroffen haben, die sie lange Zeit nicht gesehen haben. Und so hieß es wohl einmal mehr beim Stadtfest: „Hello again.“