Hagen. Der Hagener Heimatbund hat im Bunker in der Bergstraße eine Archivgalerie für Nachlässe Hagener Künstler eingerichtet. Was dort gezeigt wird.

Ein ganzes Jahr haben sie malocht, die Mitglieder des Hagener Heimatbundes (HHB). „Wir haben die Räume komplett saniert und zu Aufbewahrungs- und Ausstellungszwecken hergerichtet“, sagt Jens Bergmann. Der Vorsitzende des HHB spielt auf die neue Archivgalerie, die im Bunker an der Bergstraße 98 eingerichtet wurde, an.

In sieben kleinen Räumen in der zweiten Etage des Gebäudes werden ab Sonntag, 8. Mai, Werke verstorbener Hagener Künstler archiviert und einige Arbeiten ausgestellt und verkauft.

Michaela Beiderbeck, Eigentümer des Bunkers, hat dem rührigen Verein die 70 Quadratmeter großen Räumlichkeiten zum Selbstkostenpreis überlassen, „wir zahlen nur eine Strompauschale“, erläutert Michael Eckhoff, ebenfalls Vorsitzender des HHB.

HHB sammelt und bewahrt historisches Material

Zum Hintergrund: Der HHB, der historisches Material aus und über Hagen sammelt, pflegt, bewahrt und erforscht, hat seit zehn Jahren einen Lagerraum in Boele angemietet. Dort werden Nachlässe Hagener Künstler aufbewahrt. Es handelt sich um Arbeiten, die (auch aus Platzmangel) von Kunstmuseen nicht angenommen werden und sonst eventuell entsorgt würden.

„In dem Raum in Boele können wir aber weder Bilder ausstellen noch die Fläche erweitern“, resümiert Michael Eckhoff, „wir platzen da aus allen Nähten“.

Neue Fläche im Bunker gefunden

Also schauten sich die Vereinsmitglieder nach neuen Flächen um – und fand diese im Bunker. Einziger Knackpunkt: Im Bunker-Komplex muss sich in den kommenden Wochen zeigen, ob das Raumklima für alle Bilder (Eckhoff: „Von Gouachen über Arbeiten in Mischtechnik bis hin zu Ölbildern ist hier ja nun alles vorhanden“) geeignet ist. In dem Lager in Boele kenne man das Mikroklima, „eventuell wechseln einige Werke dann ihren Standort“.

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Ende 2012 haben die Beiderbecks den 1940 erbauten Bunker übernommen. Im Keller hat die Eigentümerfamilie das Kriegsmuseum eingerichtet, in der ersten Etage wird die Nachkriegszeit beleuchtet, in der dritten Etage befindet sich das Spielzeugmuseum. Teile der bis dato leerstehenden zweiten Etage werden ab sofort als Archivgalerie genutzt.

Samstags und sonntags geöffnet

Der Hagener Heimatbund wird bei seiner Arbeit von der Galeristin und Restauratorin Andrea Zappe unterstützt.

Der Bunker in der Bergstraße 98 hat samstags von 12 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5,90 Euro.

Was dem Hagener Heimatbund wichtig ist? „Qualität müssen die Werke, die wir - natürlich unentgeltlich - übernehmen, schon haben. Bilder verstorbener Hobbymaler nehmen wir nicht an“, spielt Michael Eckhoff mit offenen Karten.

Die Eröffnungsausstellung mit je einem kleinen Raum für Arbeiten von Paul Gerhardt, Hans Nagl, Arthur Lange, Siegfried Kaul und Wolfgang Jankowsky wird am Sonntag, 8. Mai, um 12 Uhr eröffnet, „wir präsentieren künstlerisch wertvolle Bilder von wirklich guten Hagener Künstlern“, betont Eckhoff.

Geplant ist, alle drei bis vier Monate die Werke der verstorbenen Künstler in den Räumen auszutauschen und neue Ausstellungen zusammen zu stellen. „Unsere Archivgalerie mit Wechselausstellungen wird zeitgleich zu den Bunker-Ausstellungen geöffnet haben“, erklärt Jens Bergmann der hofft, dass die Bunker-Besucher das Zusatzangebot zahlreich annehmen.