Hagen-Mitte. Zigaretten, Lärm, Urinieren an Hauseingänge, Falschparken und Pöbeleien: Polizei und Ordnungsamt in Hagen unternahmen eine Großkontrolle.

Mit einer großangelegten Kontrollaktion gingen Polizei und Ordnungsamt in Hagen am Wochenende gegen Störer, Müllferkel, Falschparker und zahlreiche andere Missetäter vor. „Im Visier lagen Unruhestifter jeder Art“, sagte Sebastian Hirschberg, Sprecher der Hagener Polizei.

Der gemeinsame Sondereinsatz begann am Freitagabend gegen 21.30 Uhr in der Innenstadt. Die über 20 Ordnungshüter bestraften das achtlose Wegschnippen von Zigaretten und Lärm ebenso wie das Urinieren in Hauseingängen, falsches Parken und Pöbeleien.

Insgesamt verzeichneten sie bis 3 Uhr in der Nacht 39 Bürgergespräche, 25 Personalienfeststellungen, zwölf mündliche Verwarnungen, 21 Ordnungswidrigkeiten (hauptsächlich Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung), zwei Platzverweise und fünf Jugendschutzkontrollen. Darüber hinaus konnten sie drei hilflosen Personen helfen, von denen zwei ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Fundsachen an Besitzer zurückgegeben

Zudem stießen die Ordnungshüter auf eine Geldkarte, eine Krankenkassenkarte sowie einen Führerschein, deren Besitzer sie ausfindig machten und die ausgesprochen glücklich reagierten, als sie ihre verloren geglaubten Dokumente zurückerhielten.

Das Ordnungsamt setze die Kontrollen auch in der Nacht zum Sonntag fort und geriet dabei mit einem Randalierer (48) aneinander. Während eines Festes in der Mittelstraße hatte dieser zunächst andere Leute anpöbelt. Der Sicherheitsdienst des Festes wollte ihn deshalb der Örtlichkeit verweisen, was jedoch selbst dann nicht gelang, als Mitarbeiter des Ordnungsamtes hinzukamen.

Der aggressive Mann beruhigte sich nicht, beleidigte alle anwesenden Personen und zeigte ihnen immer wieder seinen Mittelfinger. Als die Ordnungskräfte ihn am Arm fassten, um ihn aus der Menge zu begleiten, holte er zum Schlag aus.

Schlag in die Magengrube

Das Ordnungsamt konnte den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fixieren. Auch die Beamten wurden von ihm übel beleidigt. Als sie ihn in Gewahrsam nahmen und zum Streifenwagen brachten, schlug er einem Polizisten mit seinem Ellenbogen unvermittelt in den Magen. Bei dem Gemenge entstanden zudem Lackkratzer am Streifenwagen. Auf den stark alkoholisierten Hagener kommt nun eine Anzeige zu.

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Die Kontrollen dienten dazu, Präsenz in der Innenstadt zu zeigen, so Clara Treude, Sprecherin der Stadt Hagen: „Außerdem lagen uns nachvollziehbare und legitime Anwohnerbeschwerden vor, auf die wir reagieren wollten.“ Andererseits wollten die Ordnungsbehörden mit solchen Aktionen Bürgernähe demonstrieren: „Es kann ja leicht der Eindruck entstehen, das Ordnungsamt wolle nur kontrollieren und sanktionieren. Nein, die Mitarbeiter wollen auch mit den Menschen ins Gespräch kommen.“