Hagen. Während für die meisten Hagener Schüler heute wieder der Unterricht beginnt, wurden die Winterferien für die Kinder der Goethe-Grundschule um zwei Tage verlängert. Grund: In der Silvesternacht platzte in dem Gebäudeteil, in dem die Toiletten untergebracht sind, ein Heizungsrohr.

Nach Schätzungen von Ralf Arnrich, Bauleiter der Gebäudewirtschaft Hagen (GWH), liefen 40- bis 50 000 Liter Wasser aus. Die Schäden sind enorm.

Entdeckt wurde das Unglück eher zufällig während eines Kontrollgangs. Aufgrund der anhaltenden Kälte war eine der durch die abgehängte, aus Gipskarton bestehende Decke führenden Leitungen geplatzt. Weil die Fühler der Zentralheizung nun signalisierten, es müsse stärker geheizt werden, wurden automatisch immer größere Mengen Wasser nachgeführt. „Schließlich hatten sich die Gipsplatten derart vollgesogen, dass sie mitsamt der Beleuchtung zu Boden stürzten”, sagte Hausmeister Thomas Georg. Nachlaufendes Wasser beschädigte Toiletten und Trennwände.

Ein Unglück kommt selten allein...

„An dem Gebäude klebt das Unglück”, klagte GWH-Sprecherin Rita Rachor-Ebbinghaus. Vor zwei Jahren war wegen eines undichten Daches schon einmal ein beträchtlicher Wasserschaden aufgetreten. Diesmal rechnet die GWH mit Reparaturkosten von mindestens 30 000 Euro. Allein die Elektroheizer und Entlüftungsgeräte, die das durchnässte Gebäude trocknen sollen, schlagen mit 500 Euro Miete pro Tag zu Buche.

In Absprache mit dem Schulamt entschied Rektorin Sabine Schmidt, die Goethe-Schule wegen der unbrauchbaren Toiletten und der Verletzungsgefahr durch die Heizgeräte heute und morgen zu schließen. Der Unterricht beginnt erst am Montag zur gewohnten Zeit. Der Offene Ganztagsbetrieb wird allerdings aufrecht erhalten. Leiterin Svenja Hülsmann telefonierte sich an den vergangenen beiden Tagen die Finger wund, um alle Eltern der 99 Kinder von Offenem Ganztag und gesicherter Halbtagsbetreuung über den Wasserschaden zu informieren. Wie sie erfuhr, können fast alle Schüler zu Hause oder bei Verwandten bleiben, fünf Kinder sind jedoch auf die Betreuung in der Schule angewiesen und bilden heute und morgen eine Notgruppe.