Hagen. Städte wie Frankfurt machen vor, was in Hagen schier unmöglich scheint. Ein Blick auf die Situation von Radfahrern in zwei Großstädten.

Erfahrungen in der Ferne lassen Bürger aus der Hagener Provinz gelegentlich staunen: So zeigte zuletzt eine Stippvisite in der hessischen Metropole Frankfurt, dass sich dort nicht bloß Autofahrer sowie Straßen- und U-Bahnen den Verkehrsraum teilen, sondern vor allem auch Radfahrer und E-Scooter-Nutzer sich tummeln.

Und das nicht etwa in einem riskanten Miteinander, sondern auf sauber getrennten Trassen. Mit geradezu gnadenloser Konsequenz wurden dort im City-Bereich vierspurige Straßenzüge zur Hälfte für den Zweiradverkehr reserviert und diese Spuren bis tief in die Großkreuzungen hinein gleich noch nahtlos rot eingefärbt.

Hagen: Nur bedingt eigener Raum für Radverkehr

Zwei Schritte, die in Hagen gerne als Dinge der Unmöglichkeit apostrophiert werden: Die Geometrie einer fertiggebauten Stadt lasse eigenen Raum für Radverkehr nur bedingt zu, heißt es stets aus dem Munde der Planer. Obendrein gilt bei uns die goldene Sparregel: Ein roter Fahrbahnbelag – quasi der rote Teppich für den Radverkehr – nutze sich allzu flott ab und sei daher nicht umsetzbar.

Das Frankfurter Beispiel zeigt zumindest: Die enorme Frequenz auf den roten Radspuren lässt vermuten, dass es dort bald eigene Verkehrswarnungen braucht.