Hagen. 100 freiwillige Helfer beteiligten sich an der Aufräumaktion, um die Hochwasserfolgen in Hagen zu beseitigen. Unglaublich, was gefunden wurde.

Mülltonnen, Autoreifen, Zaunelemente und ein Röhrenfernseher – was die freiwilligen Helfer bei der Reinigungsaktion der Hochwasserhilfe am vergangenen Samstag aus dem Biotop Koenigsee in der Obernahmer herausholten, war sicherlich nicht alles auf die Jahrhundertflut vom Sommer 2021 zurückzuführen. „Steht zu befürchten, dass das Areal auch als illegale Müllkippe missbraucht wurde“, so Gerard Groß von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hagen, der die Aufräumaktion organisiert hatte.

Und doch war die Aktion, an der sich 100 ehrenamtliche Helfer beteiligten, dazu gedacht, die in Hagen an zahlreichen Stellen noch immer sichtbaren Spuren des Hochwassers zu beseitigen. An den Ufern der Volme in Eckesey entfernten die Freiwilligen Unmengen an Müll, der sich u.a. in den Zweigen der Bäume und Sträucher verfangen hatte. Aber auch drei Bigpacks (riesige Transportsäcke, die in Baumärkten erhältlich sind) bargen die Helfer.

Gemeinsame Anlaufstelle für Flutopfer

Insgesamt kamen geschätzte 150 blaue Müllsäcke zusammen – plus jene Gegenstände, die nicht in einen Sack passten – neben den eingangs erwähnten Produkten gehörten dazu auch ein Bushaltestellenschild, ein Einkaufswagen, Speisfässer und Möbelstücke.

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Die freien Wohlfahrtsverbände und die Stadt hatten im November eine gemeinsame Anlaufstelle in der Körner-/Grabenstraße eingerichtet, die vom Hochwasser betroffenen Hagener Bürgern beim Ausfüllen von Formularen über die Bereitstellung von Geld und technischer Unterstützung bis hin zu psychosozialer Hilfe in jeder erdenklichen Weise beistehen soll. Diese Einrichtung hat nun auch den großen Frühjahrsputz organisiert.

Noch immer müssen Schäden dokumentiert werden

Gerard Groß von der Hochwasserhilfe ist häufig unterwegs, um Opfer der Jahrhundertflut in Hagen zu beraten. Zwar wurde vielen Betroffenen in den Wochen nach der Flut Soforthilfe gewährt, doch noch immer müssen Schäden dokumentiert und ersetzt werden. In der Regel ersetzt das Land 80 Prozent der Schäden, die fehlenden 20 Prozent werden zumeist aus einem Spendentopf beigesteuert. „Die Unterstützungsgelder müssen nicht zurückgezahlt werden“, betont Groß.

Bei weiteren Fragen steht Gerard Groß unter der Rufnummer 0162/5164825 zur Verfügung.