Hagen. Mehrere städtische Ämter haben erneut mit Unterstützung der Polizei Hagen Problemimmobilien kontrolliert. Ein Haus wurde versiegelt.

Unter Federführung des Ordnungsamtes der Stadt Hagen haben der Stadtordnungsdienst, die Polizei, die Ausländerbehörde, die Abteilung Bauordnung, das Jobcenter und die Wohnungsaufsicht am Dienstag erneut eine gemeinsame Kontrollaktion in Hagener Problemimmobilien durchgeführt.

Nach Angaben von Stadtsprecher Michael Kaub standen diesmal die Überbelegung von Häusern, Leistungsmissbrauch, die Vernachlässigung der Schulpflicht sowie etwaige Müll- und Schädlingsproblematiken im Fokus: „Insgesamt hat das Team sieben Objekte überprüft.“ Eines der Häuser habe bauliche und brandschutztechnische Mängel aufgewiesen und müsse daher noch einmal gesondert überprüft werden.

Kontrolle des Meldestatus und der Schulpflicht

Von 179 in den Objekten gemeldeten Menschen wurden 103 Personen ausländer- und einwohnermelderechtlich überprüft. Elf von ihnen waren unter der jeweiligen Anschrift nicht gemeldet. 14 weitere, welche seit einiger Zeit nicht mehr unter ihrer Adresse wohnen, werden von Amts wegen abgemeldet, die Leistungen, die sie erhalten, eingestellt.

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Die Kontrolleure trafen auf vier Kinder und Jugendliche, die sich nicht in der Schule befanden. Da der Verdacht auf Schulverweigerung bestand, wurden das Kommunale Integrationszentrum sowie der Fachbereich Bildung eingeschaltet.

Nicht verschließbare und fehlende Türen

Ein Haus war von Mäusen befallen, ein weiteres, für das ohnehin eine Nutzungsuntersagung besteht, wurde versiegelt. Zwei Personen erweckten bei den Kontrolleuren den Verdacht auf illegale Prostitution, sie sollen demnächst noch einmal genauer überprüft werden. Die Mitarbeiter der Ämter stießen auch auf Mängel wie nicht verschließbare Haustüren, eine fehlende Wohnungstür sowie eine fehlende Treppenstrebe. In drei Fällen informierten sie den Hauseigentümer aufgrund nicht korrekt entsorgten Mülls.

Bei den in Hagen regelmäßig stattfindenden Kontrollen überprüften die Behörden seit 2015 insgesamt 844 Immobilien, in denen 23.049 Personen gemeldet waren. Seit 2021 trafen sie auf 77 Kinder und Jugendliche, die die Schule schwänzten.