Wenn wir nicht fähig sind, ein Mindestmaß an Respekt für andere Meinungen aufzubringen, wird ein Bürgerentscheid zur Farce. Ein Kommentar
Lennebad erhalten oder abreißen und dafür das Bad in Henkhausen ausbauen? In den vergangenen Wochen habe ich mit vielen Vertretern beider Lager gesprochen. Nicht selten war man beleidigt, die andere Seite sei in dieser Zeitung viel mehr zu Wort gekommen. Allerdings – auch das kam bei vielen Gesprächen heraus – wurden Haltungen auch zur Zielscheibe. Drohanrufe, Schmähkommentare in den sozialen Medien, Bespucken – das Verhalten von Mitbürgern war teils unterirdisch.
Es lässt daran zweifeln, wie sinnvoll so ein Bürgerentscheid überhaupt sein kann, wenn zugleich nicht ein Mindestmaß an Respekt für die Meinung des Gegenübers gezeigt wird. Ohne Zweifel verstärken soziale Medien diesen Effekt, wo hemmungslose Stimmungsmache mit Aufmerksamkeit honoriert wird. Es punktet, wer polarisiert. Ein wichtiges Instrument der direkten Demokratie wird so zur peinlichen Farce.
Egal auf welcher Seite man steht: Keiner der Entscheidungsträger will Hohenlimburg zerstören. Es geht in dieser Debatte darum, wie angesichts klammer Kassen der Schwimmbetrieb im Bezirk aufrecht erhalten bleiben kann – nicht mehr und nicht weniger. Jedoch gehört zur Logik eines Bürgerentscheids dazu, dass sich Lager bilden. Es gibt eben nur „Ja“ oder „Nein“ und das zwingt dazu, Farbe zu bekennen oder sich ganz rauszuhalten. Sie haben am 13. März die Wahl.