Der Russland-Ukraine-Konflikt wirft seit Wochen ein Licht auf die Gasversorgung. Wie viel russisches Gas wird nach Hagen geliefert?

Der Russland-Ukraine-Konflikt spielt sich nicht nur ein paar tausend Kilometer weiter östlich ab. Er ist neben der Bedrohung unseres Wertesystems EU auch eine Verdeutlichung, wie abhängig wir von Russland sind. Vor allem in der Erdgas-Frage. Ganz lokal auch hier in Hagen.

Keine konkrete Antwort

Auf die Nachfrage bei unserem heimischen Versorger Enervie, wo das von uns in Hagen verbrauchte Gas herkommt, gibt es darauf aber keine konkrete Antwort. Der Erdgasmarkt sei seit 20 Jahren liberalisiert. Es gebe eine freie Anbieterauswahl. Gut, und welche sind unsere Anbieter?

Deutschland importiere Erdgas aus Russland (ca. 55 Prozent), Norwegen (33 Prozent), den Niederlanden (13 Prozent) und dem Rest der Welt (etwa 2 Prozent). Mark-E habe über 40 europäische Gas-Handelspartner. Dabei sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass „alle Marktakteure“ in diesem Verhältnis mit Erdgas handeln. Also kommt über die Hälfte unseres Gases in Hagen aus Russland? Kann man das so sagen? Ja, oder?

Über langen Zeitraum verteilt

„Vorrangiges Ziel unseres Erdgaseinkaufs ist, die Beschaffungskosten für die Endkunden risikominierend zu gestalten“, erklärt der heimische Versorger weiter. Dies werde erreicht, indem man die gesamten Gas-Bedarfsmengen nicht zu einem Zeitpunkt einkauft, sondern über einen gewissen Zeitraum verteilt. Das ist gut. Und wie viel Gas beziehen wir konkret aus Russland?

Aufgrund der „nach europäischen Standards angewandten Handels-Verträge“ sei es leider nicht erlaubt, konkrete Angaben zu Details wie individuellen Anbietern, Mengen und Zeiträumen zu machen. Das ist schade.

Energiewende wird vorangetrieben

Man treibe die Energiewende in Hagen losgelöst von aktuellen Entwicklungen aktiv voran: Als Beispiele seien Projekte zur CO2-Einsparung, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Elektromobilität und perspektivisch auch der Aufbau eines Wasserstoffnetzes zusammen mit Partnern genannt.