Hagen. Zwei gesunde Kreditinstitute wollen fusionieren: die Sparkasse Hagen-Herdecke und die Sparkasse Lüdenscheid. Was das mit der A 45 zu tun hat. . .
Der Zusammenschluss der Sparkasse Hagen-Herdecke mit der Sparkasse Lüdenscheid nimmt konkrete Formen an. Die Verwaltungsräte beider Geldinstitute erteilten ihren Vorständen offiziell den Auftrag, Fusionsverhandlungen aufzunehmen.
Beide Sparkasse geltend als kerngesund und wollen durch die Fusion ihre Marktanteile halten bzw. ausbauen, aber auch ein Gegengewicht zu Großbanken und größeren Volksbankeinheiten bilden. Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz hatte bereits Ende Oktober auf neutralem Boden Kontakt zu Vorständen, Verwaltungsratsmitgliedern und Bürgermeistern aus Herdecke, Lüdenscheid, Halver, Herscheid und Schalksmühle aufgenommen, um die Verhandlungen einzufädeln. Die Sparkasse Hagen weist eine Bilanzsumme von rund 3,5 Milliarden Euro auf, das Geldinstitut in Lüdenscheid 2,4 Milliarden.
Hauptsitz und Name sind noch offen
Im Rahmen der Fusionsgespräche wollen nicht nur die Vorstände beider Kreditinstitute miteinander verhandeln, sondern sich auch die Mitarbeiter in Workshops miteinander vertraut machen. Ziel ist es, die Sparkassen-Ehe bereits zum 1. Juli zu besiegeln und dann rückwirkend zum 1. Januar 2022 zu vollziehen. Ähnlich ist es auch bei der Fusion der Sparkassen Hagen und Herdecke im Jahre 2016 geschehen.
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Die Frage, wo die Sparkasse nach dem Zusammenschluss ihren Hauptsitz hat und welchen Namen sie tragen wird, ist ebenso Teil der Verhandlungen wie ein etwaiger Umbau des Filialnetzes. Die Sparkasse Hagen-Herdecke unterhält derzeit zwei Hauptstellen, fünf Beratungscenter in Eilpe, Haspe, Elsey, Emst und Boele.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Betriebsbedingte Kündigungen sind nach Informationen unserer Zeitung nicht vorgesehen, dennoch soll der Zusammenschluss natürlich Synergieeffekte hervorbringen. Für die Beschäftigten dürfte es – je nach Wohnsitz – angesichts der jahrelangen Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45 von entscheidender Bedeutung sein, ob sie zukünftig in Hagen oder Lüdenscheid eingesetzt werden. Die Sparkasse Hagen-Herdecke hat zuletzt alle 14 Auszubildenden übernommen und sucht weitere Kundenberater.
Die Sparkasse Lüdenscheid hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von über 60 Prozent im Privatkunden-Bereich. Sie zählt aktuell etwa 70.000 Kunden und hat knapp 350 Mitarbeiter. Die Sparkasse Hagen-Herdecke zählt rund 90.000 Kunden und knapp 500 Mitarbeiter.