Breckerfeld. Udo Baumeister lässt auch die Hähne aufziehen. Für den Landwirt aus Breckerfeld ist das ein Beitrag zu mehr Tierschutz-
Das Thema Tierschutz spielt bei Landwirt Baumeister in Breckerfeld auch beim sensiblen Thema der Hähne eine Rolle. Denn die Eier mit männlichen Küken dürfen dem Gesetzt nach noch bis zum 13. Tag vernichtet werden. „Viele Betriebe greifen am 9. Tag ein“, sagt Udo Baumeister. „Es ist aber erwiesen, dass die Küken in diesem Alter im Ei bereits Schmerz empfinden. Von daher halte ich dieses Vorgehen für falsch.“
Ab 2023, so sei es Vorgabe, müssten die Eier bis zum siebten Tag vernichtet werden. „Das“, sagt Baumeister, „ist aber blanke Theorie. Ich kenne bisher kein Verfahren, in dem sich das Geschlecht in diesem Alter schon sicher bestimmen lässt.“
Besonderer Geschmack
Die Konsequenz: Baumeister lässt auch die Hähne (nicht zu verwechseln mit einem klassischen Masthähnchen) aufziehen. Nach 105 Tagen werden die Tiere geschlachtet, das Fleisch wiederum verwertet. „Es hat einen ganz eigenen Geschmack“, erklärt Udo Baumeister, „es ist ein sehr festes Fleisch. Wir suchen noch nach Produkten, danach, wie wir es verwerten können.“
Die Kosten bleiben weitestgehend an den Hühnerhaltern hängen. „Sie zahlen für die Aufzucht und kriegen für das Fleisch kein Geld“, sagt Baumeister. Die Supermärkte wiederum hätten mit Verweis auf die steigenden Kosten durch die neuen gesetzlichen Regelungen die Preise erhöht. „Das kommt aber nicht in vollem Umfang bei den Erzeugern an.“