Hagen. Respekt für Yasmin und ein Rüffel für die Bezirksregierung Arnsberg und das Jugendamt Hagen. So sieht WP-Redakteur Jens Stubbe den Fall.

Was für ein tapferes, was für ein willensstarkes, was für ein aufrechtes Mädchen diese Yasmin doch ist.

Mit gerade einmal 13 Jahren mit einer solchen Überzeugung für eine völlig richtige Sache einzustehen – das verdient allergrößten Respekt. Es verbieten sich jene Stimmen, die darauf abzielen, dass die 13-Jährige nur fremdgesteuert unter dem Einfluss ihrer Pflegeeltern handeln würde. Wir durften Yasmin in dieser Woche kennenlernen, wir durften mit ihr sprechen, und wir haben so erlebt, welch starke Persönlichkeit diese junge Schülerin bereits ist.

Unglückliche Rolle von Jugendamt und Bezirksregierung

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Und nun? Hat Yasmin ihren Kampf verloren? Nein. Denn es ist ihr gelungen – wenn auch nicht in dem Maße, in dem sie es sich vorgestellt hatte – auf ein sehr wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Mit einer Deutlichkeit, wie man sie sich von vielen anderen, die sich in der öffentlichen Diskussion um Impfpflichten ängstig winden, nur wünschen kann.

Keine gute Rolle spielen in diesem Fall die Bezirksregierung Arnsberg und das Jugendamt der Stadt. Bei allem Verständnis um die Sorge um das Wohlergehen eines Kindes – mit dem Druck eines Verbotes und einer möglichen Inobhutnahme eine 13-Jährige dazu zu bewegen, ihren Traum aufzugeben – das ist wahrlich keine Glanzleistung.