Hagen. Ursprünglich wollte der neue Ratskeller in der Hagener City im April 2021 eröffnen. Doch dann traten etliche Probleme auf. Und jetzt?

Die Bestuhlung kommt am kommenden Montag, die Gewölbedecke wird noch gestrichen, das rustikale Geländer aufgearbeitet. „Es gibt noch viel zu tun, aber ich hoffe, nun endlich Ende Februar eröffnen zu können“, sagt Desiree Ronge. Die Pächterin und Geschäftsführerin des neuen Gastrobetriebes Hopfen und Salz im Ratskeller (früher Wirtshaus im Ratskeller) im Souterrain der Volme-Galerie in Hagen wollte ursprünglich bereits im vergangenen April starten. Doch Corona, Brandschutzauflagen und das Hochwasser Mitte Juli machten ihr einen Strich durch die Rechnung.

Sondernutzungsantrag muss noch genehmigt werden

Nun also Ende Februar: „Wenn dann alle Handwerksarbeiten erledigt sind und der Sondernutzungsantrag, den ich Anfang Dezember bei der Stadt Hagen eingereicht habe, genehmigt ist“, schränkt die 35-Jährige ein.

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„Das Hochwasser hat hier 2,30 Meter hoch im Keller gestanden und die sanitären Anlagen mit sechs Toiletten zerstört“, erklärt die gelernte Restaurantfachfrau. Sie geht davon aus, dass sie zur geplanten Eröffnung Ende Februar die Gäste anfangs auf ein WC-Provisorium bitten muss. „Wir werden in der Rathausstraße – das ist mit der Stadt abgesprochen – so lange einen Toilettenwagen platzieren, bis unsere neuen Gäste-Toiletten im Keller fertiggestellt sind.“

Die Gewölbedecke im früheren Ratskeller - das Aushängeschild der Traditionsgaststätte - wird in Kürze neu gestrichen.
Die Gewölbedecke im früheren Ratskeller - das Aushängeschild der Traditionsgaststätte - wird in Kürze neu gestrichen. © WP | Michael Kleinrensing

Erst seit vier Wochen ist die Stromversorgung in der ehemaligen Traditionsgaststätte wieder relativ stabil, die Innenbeleuchtung im Saal funktioniert allerdings noch immer nicht, erst seit letzter Woche sind der EDV-Bereich und das IT-Equipment am Start.

Deftige Küche und 24 Biere vom Fass

Desiree Ronge und ihr Geschäftspartner Antonio Link (beide sind im Hagener Betrieb Geschäftsführer; Antonio Link betreibt in Dortmund bereits die Gaststätte Hopfen und Salz nach gleichem Vorbild) haben Anfang April 2021 den Pachtvertrag für das Hagener Objekt unterschrieben.

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Die 500 Quadratmeter großen Räumlichkeiten (inklusive Nebenflächen) bieten 140 Gästen Platz, der Außenbereich verfügt über 120 Sitzplätze.

Voriger Pächter war nur neun Monate am Start

Von Herbst 2013 bis Ende August 2017 stand die Traditionsgaststätte auf dem Friedrich-Ebert-Platz leer.

Der Ratskeller galt jahrzehntelang als „gute Stube der Stadt“.

Die Gaststätte mit urigem Gewölbekeller und Holzinterieur wurde 2017 komplett renoviert.

Von Sommer 2017 bis Mai 2018 war das „Wirtshaus im Ratskeller“ an einen Gastronom verpachtet. Nur neun Monate später, im Mai 2018 (also vor knapp vier Jahren), schloss die Gaststätte dann allerdings wieder. Der Pächter hatte Privatinsolvenz angemeldet. Seitdem stehen die Räumlichkeiten wieder leer.

„Wir werden gutbürgerliche, regionale Küche sowie etwa 150 Flaschenbiere und 24 Biere vom Hahn – von Holsten Pils bis Murphy’s Stout – anbieten“, versichert Sam Lobbe. Der 28-Jährige hat bereits beim Vorpächter des „Wirtshauses im Ratskeller“ als stellvertretender Restaurantleiter gearbeitet und wird im neuen Gastrobetrieb Betriebsleiter. Sam Lobbe hofft, möglichst schnell wieder einen festen Mitarbeiterstamm um sich herum zu haben, damit sich die Gäste schnell wieder wohl fühlen in der einstigen „guten Stube der Stadt“.

15 Voll- und Teilzeitkräfte

„Insgesamt werden hier 15 Voll- und Teilzeitkräfte im Einsatz sein. Wir suchen derzeit noch Köche und Servicekräfte“, sagt Sam Lobbe.

Mitten in der Coronazeit mit ihren 2G-plus-Bestimmungen sowie Abstands- und Hygienevorschriften eine neue Gaststätte aufzumachen, ist bestimmt kein Kinderspiel . „Aber auf was sollen wir warten? Wer weiß, wie alles weiter geht“, sagt Desiree Ronge und fügt an: „Sobald wir hier mit der Sanierung fertig sind und alle Papiere vorliegen, geht’s los.“