Volmetal. Vor allem die Menschen im Volmetal leiden zurzeit unter der zusätzlichen Verkehrsbelastung durch die Brückensperrung auf der Sauerlandlinie.

Das anhaltende Verkehrschaos rund um die gesperrte Rahmede-Autobahn-Talbrücke in Lüdenscheid schwappt längst auch auf das Hagener Stadtgebiet herüber. Vor allem der Süden zwischen Rummenohl und Delstern ist von den Ausweichverkehren erheblich betroffen, informierte jetzt die Stadtverwaltung auf Anfrage der SPD in der Ratssitzung.

Obwohl keine der offiziellen Umleitungsstrecken durch Hagen führe, würden aufgrund der Überlastung der übrigen Ausweichstrecken sich viele Verkehrsteilnehmer ebenso durch das Volmetal von Dahlerbrück aus über Rummenohl, Dahl und Delstern in Richtung der A45-Anschlussstelle Hagen-Süd schlängeln. Auch Schleichweg-Fahrten über Halver, Breckerfeld und Zurstraße in Richtung Hagen sind, so zeigen die aktuellen Messungen, durchaus wahrnehmbar.

Ausweichfahrten bis in die City

Konkret haben die Behörden anhand der aktuellen Verkehrsdaten ermittelt, dass an der Zählstelle „Volmeabstieg“ ein Anstieg von 4800 Fahrzeugen pro Tag (+35 Prozent) zu verzeichnen sei. An der Zählstelle „Selbecker Straße“ gab es ein Plus von 1500 Bewegungen (+26 Prozent). Darüber hinaus geht man im Rathaus davon aus, dass manche Verkehrsteilnehmer sich sogar in Richtung Hagen-Mitte weiterbewegen, um womöglich quer durch die Stadt gleich die A1 zu erreichen. Mit den entsprechenden Konsequenzen für die Luftwerte in der City.

Damit der Verkehrsfluss im Volmetal halbwegs gewährleistet bleibt, wurde an der durch das Hochwasser zerstörten Brücke Rehbecke an der Prioreier Straße zunächst einmal dafür gesorgt, dass der Verkehr weiterhin zweispurig an diesem Engpass vorbeigeführt wird. Sollte baustellenbedingt tatsächlich einmal die mobile Ampelanlage zum Einsatz kommen müssen, um die Autos einspurig vorbeizuführen, werde dies stets außerhalb der Hauptverkehrszeiten zwischen 8.30 und 15 Uhr geschehen, so die Stadt.

Hauptärgernis bleibt zurzeit die Ampelanlage in Rummenohl am Bahnübergang. Dort kommt es in Fahrtrichtung Dahlerbrück regelmäßig zu einem immensen Rückstau, weil die Linksabbieger in Richtung Heedfelder Straße ohne eine eigene Abbiegespur regelmäßig die nachfolgenden Fahrzeuge blockieren, da sie zunächst den kaum mehr abreißenden Gegenverkehr passieren lassen müssen. Die von allen Seiten geforderte Abschaltung der Ampel, wird – obwohl aufgrund der Flutschäden der Bahnbetrieb für mindestens noch ein weiteres Jahr in Rummenohl endet – grundsätzlich abgelehnt. „Die Bahn hat sich bislang sperrig angestellt“, machte auch Baudezernent Henning Keune im Rat kein Hehl daraus, dass er mit dieser Haltung unglücklich sei.

Ampelphasen werden angepasst

Das Verkehrsunternehmen verweist derweil darauf, dass es an der Schranke noch immer zu Rangierbewegungen komme. Für Anwohner und Grünen-Ratsherr Rüdiger Ludwig eine geradezu absurde Ausrede: „Wir sprechen hier über eine Rangierfahrt pro Tag durch einen ansässigen Betrieb.“

Acht Jahre lang, so Ludwig weiter, sei der gesamte Bahnbetrieb im Rahmen der Sanierung des Übergangs von Bahn-Mitarbeitern per Flatterband geregelt worden. „Da soll das bei einer Fahrbewegung pro Tag keine Alternativen zu einer Ampel im Dauerbetrieb geben?“ Er forderte die Stadt auf, hier noch einmal intensiv nachzufassen. Zugleich will man seitens des Hagener Rathauses versuchen, durch Veränderungen an den Ampelphasen das Verkehrschaos in Rummenohl ein wenig zu mildern.