Hagen. In Hagen hat sich höchstwahrscheinlich ein Mensch mit der Omikron-Variante des Corona-Virus infiziert. Diese gilt als besonders ansteckend.

In Hagen gibt es den ersten Verdachtsfall einer Corona-Infektion mit der Omikron-Variante. Dies teilte die Stadt Hagen am Freitagmittag mit. Das Gesundheitsamt der Stadt stehe mit der betroffenen Person im Austausch.

Es gebe keine engen Kontaktpersonen, das weitere Umfeld der infizierten Person soll noch am Freitag getestet werden. Der Verdacht auf Omikron ergab sich durch den variantenspezifisch durchgeführten PCR-Test, muss aber zunächst noch mittels Sequenzierung bestätigt werden.

Keine Möglichkeit zur Freitestung

Da die Virusvariante Omikron als hoch ansteckend gilt, müssen Kontaktpersonen einer infizierten Person unabhängig von ihrem Immunisierungsstatus 14 Tage lang in Quarantäne. Die Möglichkeit zur Freitestung besteht nicht, betont die Stadt Hagen.

Die im November entdeckte Corona-Variante Omikron breitet sich in Europa mit einer Geschwindigkeit aus, die bisher bei keiner anderen Variante des Coronavirus beobachtet wurde. In Großbritannien etwa verdoppeln sich die Omikron-Infektionen alle zwei bis drei Tage.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Omikron bereits am 26. November als besorgniserregende Variante eingestuft hat, rät ihren Mitgliedstaaten umgehend Maßnahmen einzuleiten, um die Verbreitung der Variante frühzeitig einzudämmen.

Erbgut hat etwa 50 Mutationen

Modellrechnungen aus anderen Ländern zeigen eine Infektionswelle, die höher werden könnte als alle, die bisher durch die Bevölkerung gelaufen sind. Eine Variante mit einer derart schnellen Verdopplungszeit „hatte keiner auf dem Radar“, meint Dirk Brockmann, Leiter der Projektgruppe Epidemiologische Modellierung von Infektionskrankheiten vom Robert Koch-Institut (RKI).

Das Erbgut des Virus hat im Vergleich zum Urtyp etwa 50 Mutationen und damit deutlich mehr als die anderen Varianten. Bei Delta waren es 15. Von den 50 Veränderungen sind einige bereits von anderen Varianten bekannt.