Hagen. Wie sich Künstlerin Anja Brogan im Kunstquartier in Hagen mit dem Schönheitswahn auseinander setzt und was es im Osthaus-Museum zu sehen gibt.

„Unten sind die Werke einer Heldin, oben eines Helden zu sehen“, sagt Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin mit einem Lächeln im Gesicht und spielt damit auf die Ausstellung von Anja Brogan, die am heutigen Samstag in der großen Halle und im Erdgeschoss des Kunstquartiers in Hagen präsentiert wird, sowie auf die Werkschau von Sylvester Stallone, die seit letztem Freitag im oberen Bereich gezeigt wird, an.

Die deutsch-amerikanische Künstlerin Anja Brogan zeigt im Rahmen von „Size Matters II“ überdimensionale Installationen. Vor zweieinhalb Jahren hat die Kreative, die seit 20 Jahren in Berlin lebt, minimalistische Arbeiten im Altbau des Osthaus-Museums präsentiert, „jetzt zeige ich die Fortsetzung in großen Räumen“.

Ein Fitness-Raum mit pinkfarbenen Geräten wird von Anja Brogan beinahe als Folterkammer ausgestellt.
Ein Fitness-Raum mit pinkfarbenen Geräten wird von Anja Brogan beinahe als Folterkammer ausgestellt. © WP | Michael Kleinrensing

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Ihr Anliegen? Sie will gegen den immer weiter um sich greifenden Schönheitswahn mit sensiblem Humor aufrütteln.

Anja Brogan möchte mit allgemeinen Vorstellungen, die kaum jemand – auch keine Frau – erfüllen kann, aufräumen. Die Vertreterin eines „avantgardistischen Feminismus“ bezeichnet sich selbst als Material-Fetischistin.

Vernissage um 16 Uhr

Die Ausstellung wird am Samstag, 11. Dezember, um 16 Uhr von Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin im Kunstquartier eröffnet. Die Künstlerin ist anwesend.Es gilt die 2G-Regel (Eintritt nur für geimpfte und genesene Personen).

Beispiele? Ihre meterlangen Wandtapeten aus Wolle. „Die Arbeiten herzustellen, war ein Kraftakt und keine süße Knüpfkunst“, unterstreicht Brogan. Und der Spruch „Wer hat dir erlaubt, so mit dir zu reden?“ spielt auf Selbstzerstörung an. Ihre riesigen Möbel aus beschichtetem Nylon, die die Museumshalle zieren, sind ein echter Hingucker. „Ladies­ Lounge“ ist die Installation betitelt. Außerdem sind großformatige Nacktpor­träts von Anja Brogan, die auf doppeldeutige Sinnlichkeit setzen, zu sehen.