Hagen. In Geschäften gilt künftig 2G. Zutritt hat nur noch, wer gegen Corona geimpft oder genesen ist. Das sagen Einzelhändler aus Hagen zu der Regelung.
Die beiden großen Galerien sind nach der Flutkatastrophe immer noch nicht wieder geöffnet. Und jetzt muss der Einzelhandel mitten im Weihnachtsgeschäft angesichts chronisch hoher Inzidenzen auch noch 2G umsetzten. Nur noch Kunden, die gegen Corona geimpft oder genesen sind, dürfen in die Läden. Die Betreiber allerdings haben dafür Verständnis.
„Wir sind voller Demut, froh, dass wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Rasmus Breinhild-Olsen von Søren Fashion. „Gemeinsam wird es uns gelingen, Corona zu besiegen. Da bin ich mir sicher.“
Pandemie gemeinsam bekämpfen
2G in den Geschäften, die nicht für den täglichen Bedarf unabdingbar sind, hält er vor diesem Hintergrund für „die beste Lösung“. „Es geht ja nicht nur ums uns, es geht um ein Virus, um eine Pandemie, die wir alle bekämpfen müssen“, so Rasmus Breinhild-Olsen. „Im Grunde sind wir froh, dass es nicht wie im letzten Jahr wieder zu einem kompletten Lockdown kommt. Ich denke, dass der überwiegende Teil unserer Kunden ohnehin geimpft ist. Den Rest beraten und versorgen wir auf digitalem Weg.“
Mit den neuen Regeln hat man bei Søren Fashion kein Problem, gespannt ist Breinhild-Olsen aber, wie sie um- und durchgesetzt werden sollen.
Ähnlich sieht das auch Jochen Schleuter, Inhaber von Wolff 1782 in Hagen. „Zertifikate zu kontrollieren, ist für uns zwar aufwendig, aber machbar“, sagt Schleuter mit Blick auf die Kundenfrequenz, „in großen Kaufhäusern ist das vermutlich anders.“
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Generell steht auch Jochen Schleuter voll hinter der 2-G-Regelung. „Das ist mir doch tausendmal lieber, als wenn wir wieder schließen müssten. Wir sind eine große Gemeinschaft, wir müssen an einem Strang ziehen, um die Pandemie zu besiegen. Und das ist am Ende eben unser Beitrag als Einzelhändler.“ Probleme beim eigenen Personal sieht der Wolff-Chef übrigens nicht: „Sämtliche Mitarbeiter, egal ob im Geschäft oder in der Werkstatt, sind schon lange geimpft.“
Verluste im Weihnachtsgeschäft
„Gerade diese Wochen jetzt, das Weihnachtsgeschäft, das ist für uns wichtig“, sagt Rosa Florio, die den gleichnamigen Schmuckladen betreibt. Nach den ohnehin schwierigen Lockdown-Monaten habe man gehofft, „zumindest etwas aufholen zu können. Jetzt fängt gefühlt alles wieder von vorne an.“ Man müsse die Beschlüsse jetzt einfach so hinnehmen – und umsetzen. „Und wir machen das Beste draus, so wie jedes Mal. Aber es ist ein Rückschlag.“
Rita Merkel vom Mewis Basar in Hagen stellt sich schon jetzt auf Diskussionen ein: „Neben dem Mehraufwand durch die Kontrollen wird es natürlich auch Kunden geben, die über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen wieder diskutieren wollen. Für uns ist klar: Die Gesundheit geht vor. Immer. Aber es ist natürlich schade, dass wir nicht vorankommen“, versucht sie nicht, die Enttäuschung zu verbergen. „Corona schadet uns Einzelhändlern vor Ort. Und es beflügelt den Online-Handel. Leider.“