Hagen. Die Zahl der Hospitalisierten in Hagen nimmt weiter zu – auch die der Geimpften. Acht Patienten liegen auf Intensivstation. Die Hintergründe.

Die Zahl der Corona-Patienten, die in Hagen hospitalisiert sind, nimmt kontinuierlich zu: Aktuell werden 38 Infizierte in einem der Hagener Krankenhäuser behandelt (davon ist gut die Hälfte – also 18 Erkrankte – vollständig geimpft). Vor gut einem Monat, am 4. November, meldete die Stadt gerade einmal 18 hospitalisierte Corona-Patienten. Auf den Intensivstationen müssen, nach Angaben der Stadt, aktuell acht Covid-Patienten behandelt werden – davon vier vollständig Immunisierte. Eine Beatmung ist in vier Fällen notwendig (davon in einem Fall bei einem Patienten mit Impfdurchbruch).

Jetzt zu sagen, dass die Hälfte der Corona-Patienten in Hagens Kliniken geimpft ist, klingt zwar mathematisch grundsätzlich richtig – lässt aber dennoch ein Zerrbild entstehen.

Geimpft oder Ungeimpft: Die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, ist unterschiedlich

Dazu ein Beispiel: Gruppe 1 (Geimpft) besteht aus 1000 Personen. In Gruppe 2 (Ungeimpft) befinden sich 100 Menschen. Aus beiden Gruppen erkranken nun jeweils 10 Personen an Corona und kommen ins Krankenhaus. Im Krankenhaus liegen also 20 Personen – davon die Hälfte ungeimpft. Das Entscheidende: Die Wahrscheinlichkeit, in einer der beiden Gruppen zu erkranken, ist unterschiedlich: Bei den Ungeimpften ist nur jeder Zehnte in Behandlung, bei den Geimpften jeder Hundertste.

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Hagen: Infektion bei Ungeimpften zum Teil bei turnusmäßigen Testungen festgestellt

Die steigende Anzahl der Impfdurchbrüche stellt also nicht die Wirksamkeit der Coronaschutzimpfung – so oft die Schlussfolgerung – in Frage. „In Hagen hängt die stationäre Aufnahme geimpfter coronapositiver Patienten häufig mit höherem Lebensalter und schwerwiegenden Vorerkrankungen zusammen“, erläuterte Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes, zuletzt. Ungeimpfte Corona-Patienten würden oft ins Krankenhaus eingewiesen, obwohl sie im Regelfall verhältnismäßig jünger seien und weniger schwerwiegende Begleiterkrankungen aufwiesen.

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Für einige der Geimpften gelte auch: Die Patienten liegen zum Teil nicht wegen ihrer Coronainfektion im Krankenhaus, sondern wegen anderer Erkrankungen. „Die Infektion wurde in diesen Fällen nur durch die turnusmäßigen Testungen im Krankenhaus festgestellt“, so Dr. Scholten dazu zuletzt.

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