Helfe. Die Sparkassenstiftung hat der Schulbücherei Hagen-Nord Schallschutzwände gestiftet, damit die Kinder und Jugendlichen in Ruhe lesen können.
Die Schulbücherei Hagen-Nord ist eine einzigartige Institution in dieser Stadt und wahrscheinlich weit darüber hinaus. Denn dass sich eine Schule eine große Bücherei und dazu noch eine hauptamtliche Bibliothekarin leistet – wo gibt es das sonst? „Unsere Bücherei ist schon eine phänomenale Einrichtung“, betreibt Andreas Mönig, Leiter der Gesamtschule Helfe, ein wenig Eigenlob.
Und das nicht zu unrecht. In der Bücherei, die sich auf der Galerie, die die Eingangshalle der Gesamtschule Helfe umgibt, befindet, werden Kinder vom Kindergartenalter bis zum Abitur mit einem für die heutige Zeit absonderlichen Medium konfrontiert: dem Buch. „Es gibt Kinder, die gut und viel lesen“, sagt Bibliothekarin Sabine Kolod: „Aber es gibt eben auch solche, die mit zehn Jahren noch große Probleme beim Lesen haben.“
Förderverein trägt die Einrichtung
Als Leiterin der Bücherei hat sie sich der Aufgabe verschrieben, junge Menschen zum Lesen zu bewegen und ihnen eine solide Basis für den weiteren Lebensweg zu verschaffen. Die studierte Bildungswissenschaftlerin wird als Schulverwaltungsassistentin über den Etat der Gesamtschule finanziert. Getragen wird die Bücherei von einem Förderverein, der 2009 mit Unterstützung der Gesamtschule, der Real- und der Hauptschule Boelerheide, der Grundschulen Goethe, Helfe und Vincke sowie des Kindergartens am Bügel gegründet wurde.
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Zuvor hatte die Stadt die vorherige Stadtteilbücherei aus Kostengründen geschlossen, was belesene und im besten Sinne des Wortes gebildete Menschen wie Annette Hense nicht hinnehmen wollten. Die Deutschlehrerin war einer der Initiatoren des Fördervereins und steht diesem bis heute vor: „Mein ganz persönlicher Grund mich zu engagieren ist, dass ich früher zwischen einem Lehramtsstudium und einer Ausbildung zur Bibliothekarin geschwankt habe. Im Förderverein für die Bücherei kann ich beides miteinander kombinieren.“
Repertoire umfasst 20.000 Titel
Das Repertoire der Bücherei umfasst ungefähr 20.000 Titel. Klassiker von Astrid Lindgren der Ottfried Preußler seien auch bei der heutigen Generation beliebt, erläutert Sabine Kolod: „Aber Enid Blyton liest kaum noch jemand.“ Angesagt ist derzeit das Zwischending von Roman und Comic, der sogenannte Comic-Roman, auch bekannt unter der englischen Bezeichnung graphic novel. Kinder und Jugendliche können sich in der Bücherei zum Beispiel Bücher dieses Formats über das Leben von Charles Lindbergh oder Thomas Edison ausleihen.
Als Paradestück der Bücherei darf man getrost die kommode Lesetreppe bezeichnen, auf der es sich die Kinder mit ihren Schmökern bequem machen können. Vor Lärm aus dem großen Foyer der Gesamtschule, durch das vor allem in den Pausen das Geplauder von hunderten von Schülern hallt, sind sie seit neuestem durch Schallschutzwände geschützt, die aufgrund einer großzügigen Spende der Sparkassenstiftung Hagen angeschafft werden konnten. 3000 Euro stellte Stiftungsvorstand Thorsten Irmer der Bücherei zur Verfügung. „Der Lärm kommt jetzt deutlich gedämpfter her oben an“, freute sich Bibliothekarin Kolod.